In den ostdeutschen Bundesländern wächst die Lebenszufriedenheit stärker als im Westen, wobei die Hamburger allgemein am glücklichsten sind. Insgesamt hat sich die Lebenszufriedenheit der Deutschen „auf einem hohen Niveau stabilisiert“, wie aus dem am Montag in Berlin veröffentlichten SKL-Glücksatlas hervorgeht.
Das Glücksniveau stieg demnach in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr auf einer Skala von null bis zehn um 0,03 Punkte und liegt mit 7,09 Punkten auf Vor-Corona-Niveau. „Die Erholung nach der Pandemie ist abgeschlossen“, erklärte der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen, wissenschaftlicher Leiter der Studie. Der bisherige Tiefpunkt lag im Coronajahr 2021 bei einem Glückswert von 6,58 Punkten.
Die Lebenszufriedenheit wurde auf einer Skala von null für „überhaupt nicht zufrieden“ bis zehn für „vollkommen zufrieden“ abgefragt. Der Zuwachs an Wohlbefinden ist demnach vor allem auf Ostdeutschland zurückzuführen, das im Vergleich zum Vorjahr um 0,12 Punkte zulegte, während der Westen mit einem Mini-Plus von 0,02 Punkten eher stagnierte. Damit schrumpft laut Studie die „Glückslücke“ zwischen Ost und West weiter und ist nun wieder ähnlich hoch wie in den späten 2010er Jahren.
Auch regional unterscheidet sich die Lebenszufriedenheit. In Hamburg leben demnach die glücklichsten Deutschen. Die Hamburger belegen mit 7,33 Punkten nach 2024 erneut den Spitzenplatz im Glücksranking der Bundesländer, gefolgt von Bayern und Rheinland-Pfalz mit jeweils 7,21 Punkten sowie Nordrhein-Westfalen mit 7,10 Punkten.
Schleswig-Holstein, das jahrelang das Glücksranking anführte und im vergangenen Jahr auf Rang drei abrutschte, fiel weiter auf Platz fünf zurück (7,12 Punkte). Am Ende der Liste liegen wie im Vorjahr Bremen (6,89), Berlin (6,83) und das Saarland (6,78). Mecklenburg-Vorpommern bleibt mit 6,06 Punkten deutlich abgeschlagen auf Platz 16.
Das Glücksempfinden stieg bundesweit vor allem bei den 16- bis 25-Jährigen (plus 0,11 Punkte), die zufriedener sind als vor der Pandemie. Dafür nahm die Lebenszufriedenheit der Älteren ab. Die 61- bis 74-Jährigen bewerten ihr Leben um 0,09 Punkte schlechter als in den 2010er Jahren, als Gründe dafür nennt die Studie Inflation und wachsende Einsamkeit.
Bei der Zufriedenheit mit Arbeit, Familie und Freizeit zeigt der Trend ebenfalls leicht nach oben. Nur die Zufriedenheit mit dem Einkommen sinkt im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 0,21 Punkte und liegt damit um 0,58 Punkte unter dem Wert von 2019. Der Rückgang betrifft demnach ausschließlich die unteren Einkommensgruppen.
Der Glücksatlas beruht auf monatlichen Befragungen des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL). Befragt wurden von Juli 2024 bis Juni 2025 insgesamt rund 13.900 Menschen ab 16 Jahren. Mehr als 5100 Menschen gaben zudem im zurückliegenden Juni Autskunft zu Arbeit, Einkommen, Familie und Freizeit. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos ermittelte darüber hinaus Daten zum emotionalen Wohlbefinden.










