Untersuchungen des FBI: Wett- und Mafiaskandal: NBA-Coach und Profi auf freiem Fuß

Ein Skandal um illegale Sportwetten und Betrug erschüttert die NBA. Ein Coach und ein aktiver Profi werden vorläufig festgenommen. Sie beteuern ihre Unschuld und machen ihrerseits Vorwürfe.

Nach ihren aufsehenerregenden Festnahmen unter anderem wegen des Vorwurfs des Wettbetrugs und angeblicher Mafia-Verbindungen sind NBA-Coach Chauncey Billups und Miami-Heat-Profi Terry Rozier wieder auf freiem Fuß. Die beiden beteuern ihre Unschuld in zwei parallelen Fällen, bei denen insgesamt 34 Personen festgenommen wurden, darunter einige mit Verbindungen zur organisierten Kriminalität. Von einem „unfassbaren Betrug“, sprach FBI-Chef Kash Patel.

Billups ist Coach der Portland Trail Blazers und war davor schon als Spieler ein Star – der Meister von 2004 mit den Detroit Pistons gehört der Ruhmeshalle der Elite-Basketballliga an. Wer der Staatsanwaltschaft glaube, der glaube auch, dass Billups „sein Vermächtnis als Hall-of-Fame-Spieler, seine Reputation und seine Freiheit riskieren würde“, sagte sein Anwalt Chris Heywood. „Er würde all das nicht aufs Spiel setzen, schon gar nicht für ein Kartenspiel.“

Anwalt: Festnahmen waren öffentliche Vorführung

Dem 49-Jährigen und 30 anderen Personen wird betrügerisches Pokern unter Beteiligung der Mafia vorgeworfen. Andere Spieler, die laut Ermittlern nichtsahnend an speziell organisierten Promi-Kartenspielen etwa mit Billups oder dem ebenso angeklagten Ex-Cleveland-Cavaliers-Profi Damon Jones teilgenommen hätten, sollen um mindestens sieben Millionen Dollar betrogen worden sein, hieß es.

Während der vorläufig suspendierte Coach vor einem Richter in Portland erschien, wurde Rozier vor ein Bundesgericht in Orlando in Florida gebracht. Beide kamen unter Auflagen wieder frei. Roziers Anwalt Jim Trusty sagte, sein Mandant sei kein Zocker. Er kritisierte die Behörden für die Festnahme, mit der sie den Spieler öffentlich hätten vorführen wollen. Rozier war in einem Shirt seines Ex-Teams Charlotte Hornets, Handschellen und Fußfesseln vor Gericht erschienen.

Rozier bereits früher in Visier wegen Wettmanipulation

Dem 31-Jährigen und anderen Beschuldigten werden Insiderwetten zur Last gelegt. Unter anderem seien interne Team-Informationen an Leute verraten worden, die daraufhin Wetten abschlossen. Auch hätten Spieler bewusst ihre Leistung auf dem Platz manipuliert, um hohe Wetterlöse zu generieren.

Gegen Rozier hatte es bereits im März 2023 Ermittlungen der Liga wegen auffälliger Wetten von anderen Personen gegeben, bei denen es um die Zahl seiner erwarteten Punkte, Rebounds und Vorlagen in einem Spiel ging. Rozier hatte die fragliche Partie frühzeitig verlassen und eine Verletzung als Grund angegeben. Ein Fehlverhalten wurde ihm damals nicht zur Last gelegt.