Putztipps: Gusseisenpfannen reinigen: So bewahren Sie die Patina und beugen Rost vor

Eine gepflegte Gusseisenpfanne begleitet Sie Jahrzehnte lang. Mit der richtigen Reinigungsmethode lässt sich Korrosion vermeiden und das Braten gelingt dauerhaft.

Der Moment nach dem Braten mit einer Gusseisenpfanne ist entscheidend für deren Lebensdauer. In der Praxis heißt das: abkühlen lassen, nicht vollständig auskühlen, sondern so viel, dass man sie berühren kann, und dann mit warmem Wasser spülen. Dabei genügt oft ein weiches Tuch oder eine weiche Bürste, um Fett- oder Speisereste zu entfernen. Noch warm – nicht heiß, nicht eiskalt – sollte die Pfanne aus dem Herd genommen werden, um gereinigt zu werden. Bei zu starkem Temperaturwechsel drohen Spannungsrisse, und Wasser in kaltem Zustand auf heißem Gusseisen kann Mikroverformungen verursachen. Indem Sie die Pfanne rasch, aber sanft behandeln, vermeiden Sie, dass Essensreste aushärten und auf der Oberfläche verkrusten.

Von der Idee, die Pfanne über Nacht einzuweichen oder sie in die Spülmaschine zu stecken, sollten Sie Abstand nehmen. Die aggressive Chemie und Feuchtigkeit im Geschirrspüler greifen die schützende Schicht der Pfanne an und fördern Rostbildung. Sobald die Pfanne jedoch handwarm geworden ist und Sie Schmutzreste entfernt haben, beginnt der zweite Schritt: das Trocknen. Hier kann ein kurzer Aufheizvorgang auf dem Herd helfen, letzte Feuchtigkeit verdampfen zu lassen. Erst wenn die Pfanne vollständig trocken ist, darf sie leicht eingeölt werden. So entsteht eine dünne Fettschicht, die das Metall gegen Sauerstoff schützt und die Antihaftwirkung verbessern kann.

Warum das Reinigen bei Gusseisen anders ist

Die Besonderheit von Gusseisen liegt in seiner porösen Struktur und der Fähigkeit, eine Patina – also eine sehr dünne Schicht aus eingebranntem Fett – auszubilden. Diese Schicht ist empfindlich gegenüber Säuren, Laugen und aggressiven chemischen Reinigern. Spülmittel, Scheuermilch oder Drahtschwämme greifen sie oft an, und damit verlieren Sie die Schutzwirkung sowie die gute Brateigenschaft. Deshalb lautet der Ratgebergrundsatz: so wenig Chemie wie möglich und so viel Wärme wie nötig. Bei leichten Verschmutzungen genügt ein Abwischen mit Tuch oder ein sanftes Ausspülen bei warmem Wasser. Eingetrocknete Speisereste lassen sich durch kurzes Aufkochen in etwas Wasser lösen und dann mit Schwamm oder Bürste entfernen. Bei hartnäckigen Anhaftungen kann grobes Salz als natürliches, mildes Schleifmittel dienen. Streuen Sie ein wenig Salz auf den Boden und reiben Sie mit einem Tuch darüber. Das Salz wirkt abrasiv, ohne dauerhaft die Patina zu beschädigen. 

In manchen Anleitungen wird auch empfohlen, eine halbierte Kartoffel mit Salz auf dem Boden rotieren zu lassen. Die stärkehaltige Säure der Kartoffel kann helfen, Rost zu lösen. In besonders schwierigen Fällen greifen Enthusiasten zu Ketten- oder Ringreinigern aus Edelstahlringen, die Rückstände mechanisch entfernen, ohne die Oberfläche zu verkratzen. Bei gelegentlichem Einsatz gelten sie als geeignetes Hilfsmittel, solange Sie danach sofort sorgfältig nachölen. Wird die Patina beschädigt oder gar komplett entfernt, kann man über ein erneutes Einbrennen den Schutz wieder aufbauen.

Welche Produkte helfen, meine Gusseisenpfanne zu schützen?

In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Reiniger und Hilfsmittel Ihnen bei der Reinigung helfen können, ohne dabei Ihre Gusseisenpfanne zu ruinieren.

Um hartnäckige Rückstände sanft zu lösen, ohne die Oberfläche zu verkratzen, eignet sich ein Ringreiniger, wie der von Lodge. Es handelt sich dabei um eine kleine Kette aus ineinander liegenden Ringen aus Edelstahl. Wird er moderat eingesetzt, kann die Pfanne danach rückstandslos ausgespült werden. Kombiniert mit warmem Wasser ersetzt er chemische Mittel ganz ohne aggressive Wirkung. Ein Petromax-Ringreiniger bietet eine ähnliche Struktur, etwas robuster dimensioniert. Das ist nützlich, wenn größere Flächen zu säubern sind oder wenn die Rückstände grob sind. Beide Produkte ermöglichen es, die Pfanne mechanisch zu säubern, ohne zu rauer Stahlwolle greifen zu müssen.

Wenn die Pfanne nur leicht verschmutzt ist, genügt oft der Einsatz einer sanften Bürste wie der Lodge-Reinigungsbürste. Mit Naturborsten oder weichem Nylon lassen sich Reste lösen, insbesondere wenn Sie gleichzeitig warmes Wasser zur Hilfe nehmen. Für das gelegentliche Grobreinigen eignet sich das Abrazo-Reinigungskissen für Topf und Pfanne. Das ist eine Art Schwamm, der durch seine Struktur eine moderate Schleifwirkung hat, ohne permanent zu schädigen.

Falls Fett oder hartnäckige Verkrustungen auftreten, kann ein spezieller Reiniger wie der Mellerud Fett & Verkrustungen Entferner helfen. Er ist geeignet, um die Oberfläche gründlich zu säubern, allerdings sollte er mit Vorsicht eingesetzt und danach gründlich abgespült werden, bevor der Einölvorgang folgt. Für gelegentliche tiefgreifende Reinigung kann der Silit Intensiv-Reiniger nützlich sein. Die kleine 250-Milliliter-Flasche nimmt wenig Raum ein und lässt sich leicht dosieren.

Ebenfalls hilfreich ist die Blackwell-Reinigungskette für Gusseisenpfannen. Sie ist vergleichbar mit Ringreinigern, aber oft etwas stärker ausgeführt und sinnvoll bei hartnäckigem Rückstand. Die eingesetzten Teile sollten stets sparsam verwendet und anschließend gründlich mit heißem Wasser gereinigt werden, bevor sie eingelagert werden.

Gusseisenpfanne reinigen und pflegen: Schritt für Schritt

Direkt im Anschluss an das Kochen wischen Sie überschüssiges Fett mit Küchenpapier aus, bevor Sie die noch warme, aber nicht heiße Pfanne in die Spüle legen. Gießen Sie lauwarmes Wasser ein, um anhaftende Speisereste zu lösen. Nutzen Sie nun die sanfte Seite eines Schwamms oder eine weiche Bürste, um Rückstände zu entfernen. Bei stärkerer Verschmutzung können Sie ein wenig grobes Salz ergänzen und damit reiben, bis sich alles löst. Falls Rückstände verbleiben, greifen Sie zur Ring- oder Kettenreinigung – aber niemals mit Gewalt. Nachdem die Pfanne sauber ist, spülen Sie sie gründlich mit klarem, warmem Wasser ab und trocknen sie direkt mit einem Tuch. Anschließend stellen Sie sie kurz auf den Herd, damit letzte Feuchtigkeit verdampft. 

Direkt danach tragen Sie eine hauchdünne Schicht hitzestabiles Öl auf – etwa Raps- oder Sonnenblumenöl – und verteilen es gleichmäßig mit einem Tuch. Entfernen Sie dabei überschüssiges Öl. Wird die Patina schwach oder unregelmäßig, können Sie den Vorgang durch ein kurzes Einbrennen im Ofen oder auf dem Herd verstärken. Die Pfanne ist dann wieder einsatzbereit, solange sie trocken gelagert wird.

Typische Anfängerfehler vermeiden

Zwei Fehler führen besonders schnell zur Zerstörung der Pfanne oder zumindest zur Verkürzung ihrer Lebensdauer: erstens die Spülmaschine. Die langen Reinigungszyklen mit Lauge und hoher Feuchtigkeit greifen die schützende Fettschicht an und fördern Rostbildung. Zweitens der Gebrauch von scheuernden, aggressiven Reinigern oder Stahlwolle. Diese Werkzeuge zerkratzen die Oberfläche nicht nur, sie machen auch eine gleichmäßige Einbrennung schwieriger. Auch Säuren aus Spülmittel oder Fruchtsäuren (etwa Tomatensoße, Essig, Zitrone) können langfristig die Patina angreifen. Lassen Sie die Pfanne deshalb nicht lange stehen, sondern wischen oder spülen Sie unmittelbar nach dem Kochen. Häufig wird auch das Einweichen über Stunden oder gar über Nacht empfohlen. Bitte unterlassen Sie das unter allen Umständen! Während sich diese Methode für Töpfe aus Edelstahl eignet, ist sie für Gusseisen kontraproduktiv, weil sie Rost fördert.

Auch der Verzicht auf erneutes Einölen wäre fatal: Ohne Öl entsteht eine ungeschützte Oberfläche, die schneller oxidieren kann. Wenn die Pfanne längere Zeit nicht benutzt wird, empfiehlt sich, sie in Zeitungspapier einzuwickeln oder mit einem kleinen Tuch dazwischen zu lagern, wenn sie gestapelt wird.

Im Verlauf der Jahre kann es vorkommen, dass sich kleine Roststellen bilden. In solchen Fällen tragen Sie etwas grobes Salz auf die entsprechende Stelle auf und reiben mit einem halben Stück Kartoffel oder weichem Tuch darüber. Danach gut abspülen, trocknen, leicht ölen und gegebenenfalls erneut einbrennen. Mit solchen kleinen Pflegeaktionen können Sie die Lebensdauer Ihrer Gusseisenpfanne deutlich verlängern und ihre Leistung erhalten.