Umweltschutz beim Paddeln: Green-Kayak-Nutzer sammeln Tonnenweise Müll aus Gewässern

Kostenlos aufs Wasser, aber nur, wenn du Müll sammelst: In Hamburg, Lübeck und Flensburg geht das, mit den Green Kayaks. Eine Win-win-Situation für Paddler und Gewässer.

Green-Kayak-Paddler im Norden haben in dieser Saison Tonnenweise Müll aus Gewässern gezogen. Allein in Hamburg haben 2.014 Paddler rund 2,18 Tonnen Abfall aus der Alster und anderen Gewässern der Hansestadt gefischt. Acht dieser auffälligen grünen Paddelboote können an fünf verschiedenen Orten in Hamburg ausgeliehen werden.

Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) sagte, „mit den Green Kayaks lassen sich nicht nur Hamburgs viele tolle Wasserrouten erkunden, sondern die Freiwilligen leisten gleichzeitig einen wertvollen Beitrag, um unsere Gewässer sauber zu halten“. Das Sammeln von Müll schütze die Ökosysteme und schärfe gleichzeitig das Bewusstsein, dass viel zu viel in der Natur landet, das dort gar nicht hingehört.

Müllsammeln statt Ausleihgebühr

Das Konzept hinter Green Kayak: Jeder darf sich kostenlos eines der Boote ausleihen – muss auf seiner Tour aber Müll sammeln. Ausgestattet sind die Boote unter anderem mit einem großen Eimer und zwei Müllgreifern. Im Anschluss an jede Tour wird die jeweils gesammelte Müllmenge gewogen und registriert.

Die Idee stammt aus Kopenhagen. Dort wurde die Nichtregierungsorganisation (NGO) „GreenKayak“ 2017 gegründet. 2025 gibt es den Angaben der NGO zufolge 68 Green Kayaks an 41 Orten in 19 Städten in Dänemark, Deutschland, Norwegen, Schweden und Finnland. Außerdem gibt es demnach ein Kajak in Tokio.

Auch in Schleswig-Holstein gibt es jetzt Green Kayaks 

In Hamburg gibt es die grünen Boote bereits im siebten Jahr. Und seit dieser Saison können auch in Schleswig-Holstein, genauer in Lübeck und Flensburg, Green Kayaks geliehen und Gewässer mit Paddel und Müllgreifer ein Stück sauberer gemacht werden. 

In Flensburg wurden seit dem Start am 22. Mai mit zwei grünen Kajaks rund 694 Kilogramm Müll aus der Flensburger Förde gesammelt. Insgesamt haben dabei 674 engagierte Menschen 1.348 Stunden dem Schutz der Natur auf dem Wasser gewidmet, wie das TBZ, die Entsorgungsbetriebe der Stadt, mitteilten.

Der Mit-Inititiator von Green Kayak, Oke Carstensen, zeigte sich laut Mitteilung beeindruckt über die Flensburger Zahlen: „So viele Menschen waren schon im ersten Jahr auf dem Wasser!“ Flensburg gehöre damit zu den erfolgreichsten Green-Kayak-Starts überhaupt.

In Lübeck waren es insgesamt rund 670 Kilogramm, die aus Wakenitz und Kanal-Trave gefischt wurden, wie die „Lübecker Nachrichten“ kürzlich berichteten. Die Entsorgungsbetriebe Lübeck teilen auf ihren Internetseiten mit, „auch wenn das Projekt nicht die umfassende Lösung des Müllproblems in Gewässern darstellt, so schafft es doch Aufmerksamkeit und sensibilisiert für das Thema“. Zudem biete es allen Beteiligten die Möglichkeit, aktiv zur Reduzierung der Verschmutzung beizutragen.