Saarbrückens Präsident Ostermann zieht nach dem historischen Mitgliedervotum Konsequenzen. Eine persönliche Zukunft im Club sieht er nicht, ein weiteres Engagement seines Unternehmens lässt er offen.
Nach dem deutlichen Votum der Mitglieder des 1. FC Saarbrücken für eine neue Führungsstruktur beim Fußball-Drittligisten sieht Präsident Hartmut Ostermann keine Grundlage mehr für eine Ausgliederung der Profiabteilung. Angesichts der absehbaren Mehrheitsverhältnisse mache eine Ausgliederung keinen Sinn mehr, sagte Ostermann der „Saarbrücker Zeitung“.
Zu seiner persönlichen Zukunft im Club und einer weiteren finanziellen Unterstützung durch sein Unternehmen Victor’s Group äußerte sich Ostermann zurückhaltend. Die vorgesehene Hauptamtlichkeit der neuen Führungsebene sei mit seiner Tätigkeit als Unternehmer „grundsätzlich unvereinbar“ und eine „Gremienarbeit unter den neuen Voraussetzungen kaum vorstellbar“.
Ostermann will Konzepte der neuen Vereinsführung abwarten
Mit Blick auf ein künftiges Engagement von Victor’s wolle er zunächst abwarten, „welche Konzepte die neue Vereinsführung vorlegt und wie sich der Verein ausrichtet“, sagte Ostermann. Dies werde dann in der Geschäftsführung des Unternehmens mit den Zielsetzungen im Marketing abgeglichen und eine Entscheidung getroffen.
Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung vor etwa eineinhalb Wochen hatten 91,94 Prozent für eine Satzungsänderung gestimmt, die von dem Förderkreis Virage Est entwickelt und den Angaben zufolge von 97 Fanclubs unterstützt wurde.
Mitgliederentscheidung bedeutet Machtentzug für Präsidium
„Das Ergebnis war eindeutig und spiegelt den offensichtlichen Willen der anwesenden Mitglieder nach einem tiefgreifenden Umbau des Vereinswesens beim FCS wider“, sagte Ostermann.
Das operative Geschäft soll künftig von drei hauptamtlichen Vorständen statt von drei ehrenamtlich tätigen Präsidiumsmitgliedern geführt werden. Die drei Vorstände teilen sich die Bereiche Sport, Finanzen und Strategie/Marketing/Vertrieb auf. Außerdem soll der Aufsichtsrat mehr Kompetenzen erhalten und das aus zwei statt drei Mitgliedern bestehende Präsidium den Verein nur noch repräsentieren.