Gendern: Schellhammer: Genderverbotsdebatte lenkt von Problemen ab

Arbeitsplätze, Kitas, Nahverkehr – das sind die konkreten Probleme der Menschen, mahnte die Grünen-Fraktionschefin. Und nicht die Debatte über Doppelpunkte und Unterstriche.

Die rheinland-pfälzische Grünen-Fraktionschefin Pia Schellhammer fordert ein Ende der „Kulturkampf-Rhetorik“ beim Thema Genderverbot. „Wenn man vom Alltag der Menschen her denkt, dann sind ein Doppelpunkt oder ein Unterstrich nicht das Thema. Das sollte doch jedem frei stehen“, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. 

Die Sorgen der Menschen seien, wie sie ihre Miete bezahlen könnten. „Ist ihr Job noch sicher? Haben sie einen Kitaplatz? Wie kommen sie von A nach B? Fährt die Bahn?“, betonte Schellhammer. „Also warum reden Parteien der politischen Mitte über das Thema Genderverbot?“ 

Kulturrat positioniert sich gegen Kulturstaatsminister

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) ist gegen die Gendersprache mit Sternchen oder Binnen-I und verbannte sie offiziell aus einer Behörde. Er riet zudem allen öffentlich geförderten Institutionen wie Museen oder Rundfunk zum Verzicht.

Der Deutsche Kulturrat sprach sich dagegen jüngst gegen ein Verbot des Genderns in Kunst, Kultur und Medien aus: Sprachliche Vielfalt gehöre zur kulturellen Vielfalt. Sie sei „eine Möglichkeit, um die Bevölkerung in ihrer Vielfalt abzubilden und zu erreichen“.