Wasserfledermäuse halten wegen Klimawandel immer längeren Winterschlaf

Wasserfledermäuse halten einer Langzeitstudie zufolge wegen des Klimawandels einen immer längeren Winterschlaf. Sie beginnen ihn mittlerweile fast einen Monat früher als noch vor einem Jahrzehnt, wie die Universität Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern am Dienstag mitteilte. Trotzdem wachen die Tiere nicht früher wieder auf.

Damit reagieren Wasserfledermäuse anders als viele andere Tiere auf den Klimawandel. Bei vielen wird der Winterschlaf durch die wärmeren und kürzeren Winter immer kürzer. Trotz eines längeren Winterschlafs erhöhen Wasserfledermäuse ihre Fettreserven nicht. Sie müsen also einen Monat länger mit denselben Energiereserven auskommen.

Für die Studie erfassten Biologen der Universität Greifswald über 13 Jahre lang Daten von über 4000 Fledermäusen zweier Arten aus dem Raum Münster in Nordrhein-Westfalen. Die Tiere wurden mit kleinen Transpondern überwacht. 

Während die Wasserfledermaus im Winter demnach länger schläft, schläft die Fransenfledermaus kürzer. Grund für den Unterschied könnte laut Studie die Art der Beute sein. Hauptbeute der Wasserfledermäuse sind demnach Insekten, die ihr Larvenstadium im Wasser verbringen und in Massen gleichzeitig schlüpften. Dies sei zeitlich an die saisonale Erwärmung der Gewässer gekoppelt und verschiebe sich mit den durch den Klimawandel steigenden Temperaturen. Möglicherweise finden Wasserfledermäuse dadurch schon früher im Herbst keine Nahrung mehr und gehen deswegen früher in den Winterschlaf.