Im Oktober endet die Zeckensaison. Schon jetzt haben Mediziner mehr Borreliose-Fälle registriert als im gesamten Vorjahr.
In der zu Ende gehenden Zeckensaison sind in Sachsen mehr Borreliose-Erkrankungen aufgetreten als im gesamten Vorjahr. Bis zum Stichtag 26. September wurden 1.976 Fälle registriert, wie aus den epidemiologischen Wochenberichten der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) hervorgeht. Im Jahr 2024 waren es insgesamt 1.619, und im Jahr davor 1.484.
Zudem wurden 2025 bislang 40 Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gezählt. Im Vorjahr waren 63 Fällen aktenkundig geworden – was ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zu 2023 mit 34 Fällen gewesen war.
Zecken als Krankheitsüberträger
Borreliose wie auch FSME können von Zecken übertragen werden. Borreliose kann unbehandelt zu Gelenk,- Herzmuskel- und Nervenentzündungen führen. FSME beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden, später sind auch Ausfälle im Nervensystem möglich. Gegen FSME gibt es Impfungen, Borreliose wird mit Antibiotika behandelt.
Die Zeckensaison dauert in Deutschland je nach Temperaturen ungefähr von März bis September. Zecken sind laut Robert Koch-Institut (RKI) ab einer Temperatur von etwa sechs Grad aktiv.
Fast ganz Sachsen gilt als Risikogebiet
Fast alle sächsischen Regionen sind inzwischen als Risikogebiet eingestuft. Ausnahmen bilden nur noch die Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Menschen in den Risikogebieten, die mit Zecken in Kontakt kommen könnten. Die Impfquote ist in Sachsen allerdings gering – laut Sozialministerium liegt sie bei rund 19 Prozent.
In den Risikogebieten sollten Spaziergänger im Wald oder in hohem Gras und Gebüsch möglichst langärmelige Kleidung tragen. Außerdem sollte man anschließend Kopf und Körper nach Zecken absuchen. Wer einen der kleinen Blutsauger findet, sollte ihn möglichst schnell entfernen.