Pädagogische Fachkräfte gelten als Basis für Kita-Qualität und eine gute frühkindliche Bildung. Eine Studie sieht bei der Fachkraftquote auch in NRW erhebliche Unterschiede je nach Wohnort.
Bei der Fachkraftquote in Kindertagesstätten – und damit einem wesentlichen Faktor für Kita-Qualität – gibt es einer Studie zufolge innerhalb von Nordrhein-Westfalen erhebliche Unterschiede je nach Wohnort. Das geht aus dem „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung hervor.
Weil Fachpersonal fehlt, der Platzbedarf weiter steigt und viele Kommunen unter Kostendruck stehen, wurden viele Kitas auch für andere Berufsgruppen geöffnet, wie es in der Analyse heißt. Das sei nicht nur in NRW so und bedeute eine Tendenz zur „De-Professionalisierung“ und „strukturellen Absenkung des Qualifikationsniveaus“.
Schaut man sich die Fachkraftquote an, so sind in NRW laut Untersuchung durchschnittlich 74,1 Prozent aller pädagogisch Tätigen pro Kita einschlägig ausgebildete pädagogische Fachkräfte – bezogen auf den Stichtag 1. März 2024.
Wer gilt als Fachkraft mit formaler pädagogischer Qualifikation?
Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben laut Stiftung Sozialpädagogen oder Sozialarbeiter, Erzieherinnen, Erziehungswissenschaftler, Heilpädagogen, Heilerzieher und Kindheitspädagogen. Hingegen werden Sozialassistentinnen oder Kinderpfleger mit lediglich zweijähriger Ausbildung nicht dazugezählt.
Richtet man den Blick speziell auf eine hohe Quote von rechnerisch mindestens 82,5 Prozent solcher Fachkräfte pro Kita, so zeigt sich, dass weniger als ein Drittel (29,0 Prozent) der Kindertagesstätten in NRW diesen guten Wert erreichen.
Örtliche Unterschiede fallen stark aus
Unter den Kreisen und kreisfreie Städten differiert es enorm, wie viele Kitas auf die hohe Fachkraftquote „82,5 Prozent plus“ kommen. Besonders wenige Einrichtungen erreichen das in Mönchengladbach, nämlich nur in 9,0 Prozent der Kitas in der Stadt. In der größten NRW-Stadt Köln fällt der Anteil mit 13,1 Prozent gering aus. Ähnlich ist es in der Landeshauptstadt Düsseldorf, wo nur 14,0 Prozent der Kitas auf diese Fachkraftquote kommen.
In Dortmund als drittgrößter Stadt sind es etwa ein Drittel der Kitas (32,3 Prozent). Vergleichsweise gut mit einem Anteil von über 40 Prozent stehen Mülheim an der Ruhr oder auch die Kreise Kleve, Herford, Lippe, Olpe, Siegen-Wittgenstein oder auch der Märkische Kreis da. Am besten sieht es aus im Kreis Höxter, wo 62,0 Prozent aller Kitas diese hohe Fachkraftquote erreichen.