Städte und Gemeinden: Digitaler Gewerbesteuerbescheid spart Papier und Portokosten

Weniger Papier, weniger Aufwand: Hessens Finanzministerium setzt auf den digitalen Gewerbesteuerbescheid. Wie Unternehmen und Kommunen davon profitieren sollen.

Hessens Finanzministerium wirbt für den neuen digitalen Gewerbesteuerbescheid, der die Abläufe in Unternehmen, bei Steuerberatern, Kommunen und in der Steuerverwaltung erleichtern soll. „Gewerbesteuerbescheide haben bislang rund 600 verschiedene Formate deutschlandweit, verbrauchen mehrere Millionen Blatt Papier und ordentlich Portokosten“, erläuterte Finanzstaatssekretär Till Kaesbach. Der digitale Gewerbesteuerbescheid sei unter hessischer Federführung entwickelt worden und bedeute weniger Bürokratie und Aufwand.

„Es gilt jetzt, den digitalen Gewerbesteuerbescheid in die Fläche zu bringen und den Kommunen bei der Umsetzung zu helfen“, erläuterte Kaesbach. Die Finanzverwaltung schicke dazu kostenlose Unterstützerteams in die Städte und Gemeinden. Bereits mehr 1.800 Kommunen deutschlandweit hätten ihr Interesse am digitalen Gewerbesteuerbescheid bekundet.

Gewerbesteuer größte kommunale Einnahmequelle

Rund 3,9 Millionen Unternehmen sowie über 50.000 Steuerberatungen und Konzernsteuerabteilungen in Deutschland können direkt bei Abgabe der Gewerbesteuererklärung im Elster-Onlineportal mitteilen, ob sie künftig den Bescheid in digitaler Form erhalten möchten, wie das Ministerium erläuterte. Die Gewerbesteuer war für Städte und Gemeinden in Hessen 2024 mit rund 7,6 Milliarden Euro die mit Abstand größte Einnahmequelle.

Aktuell testen rund 600 Kommunen deutschlandweit den digitalen Gewerbesteuerbescheid. Neben Eichenzell und Herborn in Hessen haben den Angaben zufolge inzwischen weitere 130 Kommunen deutschlandweit den digitalen Gewerbesteuerbescheid erfolgreich versendet. Mittelfristiges Ziel sei die deutschlandweit flächendeckende Einführung in allen circa 11.000 Kommunen.