Umweltbehörde bittet um Hilfe: Landesamt will Vorkommen der Gottesanbeterin kartieren

In Mecklenburg-Vorpommern sind bislang 30 Standorte bekannt, an denen Gottesanbeterinnen leben. Bei der Suche nach weiteren Vorkommen des Insekts sollen jetzt Naturfreunde helfen.

Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) Mecklenburg-Vorpommern ruft dazu auf, Vorkommen der Gottesanbeterin (Mantis religiosa) in dem Bundesland zu dokumentieren. Entsprechende Informationen zum Fundort sowie Fotos des Insekts sollen online über das Meldeportal Arten des LUNG gemeldet werden, teilte das Landesamt mit. Aktuell umfasst die Landesartdatenbank Mecklenburg-Vorpommern den Angaben zufolge 30 gesicherte Nachweise von Gottesanbeterinnen. Erstmals in MV gesichtet wurde die Art nach Angaben des LUNG 2011 im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Bis in die 1990er Jahre gab es in Deutschland nur lokale Vorkommen an klimatisch begünstigten Standorten in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Seit rund 30 Jahren breitet sich die wärmeliebende Gottesanbeterin weiter nach Norden aus. Ursprünglich ist sie den Angaben zufolge in Afrika und Südeuropa beheimatet.

Für Menschen ungefährlich

Das bis zu 75 Millimeter große Tier gehört zur Ordnung der Fangschrecken. Seinen Namen verdankt es seinen zu Fangbeinen umgewandelten Vorderbeinen. Wenn das Insekt auf Beute lauert, sieht es aus, als bete es. Als Lebensraum bevorzugt die Gottesanbeterin sonnige und trocken-warme Busch- und Graslandschaften mit Sträuchern und Stauden, aber auch Gärten, Industriebrachen und Bahnanlagen. Für den Menschen ist die unter Artenschutz stehende Gottesanbeterin nach Angaben des LUNG ungefährlich.