Einnahmen in Thüringen: IHK: Sinkende Steuereinnahmen sind Weckruf

Während die Einnahmen bei der Gewerbesteuer deutschlandweit gewachsen sind, gehört Thüringen zu den Ländern mit weniger Einnahmen. Die wirtschaftliche Lage ist angespannt, sagt die IHK Erfurt.

Die sinkenden Gewerbesteuereinnahmen in Thüringen zeigen aus Sicht der IHK Erfurt die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Unternehmen. „Die Zahlen sind ein Weckruf“, sagte Cornelia Haase-Lerch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt, der Deutschen Presse-Agentur. „Die Konjunktur ist schwach, die Investitionszurückhaltung hoch.“ 

„Neben der Unsicherheit durch internationale Krisen belasten insbesondere die hohen Energiepreise, eine zunehmende Regulierungsdichte und der fortschreitende Fachkräftemangel die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“, sagte die IHK-Chefin weiter. All dies schlage sich in sinkenden Gewinnen vieler Betriebe nieder. 

Größtes Plus in Mecklenburg-Vorpommern

Hintergrund sind aktuelle Zahlen zu den Gewerbesteuereinnahmen der Länder, die das Statistische Bundesamt am Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach gehört Thüringen zu den Ländern mit rückläufigen Gewerbesteuereinnahmen. Den Zahlen zufolge sind sie im vergangenen Jahr um fünf Prozent gesunken, während sie in Deutschland insgesamt um 0,2 Prozent gewachsen sind. Den höchsten Anstieg verzeichnete demnach Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 9,8 Prozent. 

„Die Gewerbesteuer lebt vom wirtschaftlichen Erfolg vor Ort“, so die IHK-Chefin. „Um die Einnahmebasis der Kommunen zu sichern, braucht es nicht höhere Hebesätze, sondern eine wirtschaftsfreundliche Standortpolitik, die Unternehmen Wachstumsperspektiven eröffnet.“ 

Laut Statistischem Landesamt sind die Hebesätze in Thüringen im vergangenen Jahr leicht gestiegen: Für die Grundsteuer auf private und gewerblich genutzte Immobilien veränderte sich der Hebesatz der Grundsteuer von 439 auf 440 Prozent und für die Gewerbesteuer von 413 auf 414 Prozent, ermittelten die Statistiker.