Düsseldorf will nicht mehr lange fackeln mit dem angekündigten Badeverbot im Rhein. Der Countdown läuft: Leichtsinn soll bald teuer werden.
Düsseldorf drückt bei seinem geplanten Badeverbot im Rhein aufs Tempo. „Die Landeshauptstadt wird hier voraussichtlich schon in dieser Woche handlungsfähig sein“, sagte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. An einer entsprechenden ordnungsbehördlichen Verfügung werde gefeilt.
„Allerdings handelt es sich beim Baden im Rhein um ein Problem, das an den kommunalen Grenzen nicht Halt macht“, betonte Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU). „Wir erwarten daher weiterhin Unterstützung vonseiten des Bundes, der für die Wasserstraßen zuständig ist.“
Mit dem angedrohten Bußgeld mache die Landeshauptstadt ausdrücklich auf die Lebensgefahr aufmerksam, die vom Schwimmen im Rhein ausgehe, betonte die Sprecherin. „Trotzdem steht die Eigenverantwortung an erster Stelle: Kontrollen oder Verbote können weitere Unfälle im Rhein nie gänzlich ausschließen“.
Wie und in welchem Umfang Düsseldorf konkret Kontrollen plant, wurde bislang nicht mitgeteilt. Über weitere Details werde noch informiert, hieß es aus dem Rathaus.
34 Menschen ertrunken
In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind laut Zwischenbilanz der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft mindestens 34 Personen in NRW-Gewässern ums Leben gekommen – acht weniger als im selben Vorjahreszeitraum.
In Düsseldorf sei das geplante Verbot Teil eines ganzen Maßnahmenpakets, um weitere Badeunfälle im Rhein nach Möglichkeit zu verhindern, erklärte die Stadtsprecherin. Auch fest installierte Metallschilder mit hoher Signalwirkung, intensive Warnungen über die sozialen Medien, digitale Werbeflächen im gesamten Stadtgebiet sowie ein Dokumenten-Paket mit Warnhinweisen zum Selbstausdrucken für interne und externe Einrichtungen sollten dazu beitragen, über die Gefahren des Badens im Rhein aufzuklären.
Keller hatte Rhein-Schwimmern ein Bußgeld mit „spürbarer und nachhaltiger Wirkung“ angedroht. Auch mehrere andere Nachbarstädte wie Neuss, Duisburg, Köln und Krefeld planen oder prüfen mindestens ein Badeverbot im Rhein.