Die einzige Uniklinik von Rheinland-Pfalz schreibt schon lange tiefrote Zahlen. Das soll in einigen Jahren anders werden – und diesmal soll es laut der Leitung auch wirklich gelingen.
Nach zahlreichen Jahren mit dicken Millionenverlusten sieht sich der Chef der Universitätsmedizin Mainz auf einem guten Wege hin zur für das Jahr 2030 angepeilten schwarzen Null. „Ich meine es sehr ernst und glaube fest daran“, sagte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand Ralf Kiesslich der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.
Das Jahr 2024 habe eine Trendwende gebracht, sagte Kiesslich, der seit Anfang vergangenen Jahres im Amt ist. 2024 hatte die einzige Universitätsklinik von Rheinland-Pfalz – eine Landesbeteiligung – das Defizit unter die Marke von 100 Millionen gedrückt, es lag am Ende bei 96,7 Millionen Euro.
Umstrukturierungen und höhere Vergütungen
„Es ist uns geglückt, besser mit den Kostenträgern, den Krankenkassen, zu verhandeln, sodass wir im ambulanten Bereich eine höhere Vergütung erreichen konnten“, erklärte Kiesslich. „Der zweite Punkt sind Zukunftsprogramme, mit denen wir unsere Performance verbessern werden.“ Beispiele dafür seien die neue interdisziplinäre Ambulanz und die Zentrale Notaufnahme, in der zwei Anlaufstellen zusammengeführt worden seien.
Hinzu kommen Kiesslich zufolge strukturelle Veränderungen, konkret erfolgte die Gründung von Departments. In denen arbeiten verwandte medizinische Bereiche mittlerweile unter einem Dach zusammen. Dabei geht es Kiesslich zufolge um die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Betten und OP-Kapazitäten. „Diese und andere Veränderungen werden über die kommenden Jahre immer besser greifen. Deshalb bin ich mir sicher, dass wir 2030 die schwarze Null schaffen“, sagte der Klinikchef der dpa weiter.
Das Ziel einer schwarzen Null vor Zinsen und Steuern im Jahr 2030 war auch eine Forderung des Aufsichtsrats, dessen Vorsitzender der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) ist. Das Land greift außerdem in diesem Jahr kräftig in die Rücklagen für eine Teilentschuldung der Universitätsmedizin mit einem Volumen von 400 Millionen Euro.