Täter geständig: Islands erster „Bankraub“ ist nach 50 Jahren endlich aufgeklärt

Bankräuber kannte man bis 1975 in Island nicht. Der erste einschlägige Fall blieb 50 Jahre lang ungeklärt – bis sich jetzt einer der Täter bei der Polizei meldete. 

Island gilt als das sicherste Land der Welt. In dem Inselstaat liegt die Kriminalitätsrate sehr niedrig – doch vor 50 Jahren war es auch dort soweit: Island erlebte seinen ersten Bankraub.

Über lange Zeit blieb der Fall aus dem Jahr 1975 ungeklärt. Erst jetzt, nach einem halben Jahrhundert stellte sich der Täter von damals, teilte die isländische Polizei auf Facebook mit. Warum sich der Mann nach so langer Zeit zu der Tat bekannte, ließ die Polizei offen: „Aber es ist immer gut, sein Gewissen zu erleichtern.“ Der Fall sei bis zu diesem Sommer längst in Vergessenheit geraten. Jetzt aber brachte die Aussage des Bankräubers Licht ins Dunkel über das, was in Kópavogur nahe der Haupstadt Reykjavik geschah.

Island: Teenager stiegen durch ein Loch in die Bank ein

Wobei: Von einem Bankraub wollen die Behörden nicht sprechen. Es habe sich eher um einen Bankdiebstahl gehandelt, erklärte ein Polizeisprecher der „New York Times“. Die Täter hätten keinerlei Gewalt angewendet und niemanden bedroht.

Eine Gruppe von Teenagern, um die 14 Jahre alt, entdeckte damals ein Loch in der Außenwand einer Bank, die gerade umgebaut wurde. Die Stelle war nur notdürftig mit Holzlatten abgedeckt. Die Jugendlichen nutzten die Gelegenheit, stiegen in das Gebäude ein und bedienten sich: Sie nahmen einige Körbe mit Kleingeld mit – insgesamt 30.000 isländische Kronen, was umgerechnet etwas mehr als 200 Euro entspricht.

Er und seine Freunde hätten das Geld versteckt und sich damit eine gute Zeit gemacht, sagte der geständige Täter aus. Mit Konsequenzen muss er nicht rechnen: Die Tat ist schon vor Jahrzehnten verjährt. Außerdem waren die Teenager schon damals zu jung, um rechtlich belangt zu werden. Der Fall sei damit endgültig abgeschlossen, schreibt die isländische Polizei.

Quellen: Isländische Polizei auf Facebook, „New York Times“