Frankreich: Leiter von staatlicher Einrichtung wegen Kokainkaufs suspendiert

In Frankreich ist der Chef einer wichtigen staatlichen Einrichtung wegen des Kaufs von Kokain seines Amtes enthoben worden. „Nachdem ich aus den Medien erfahren habe, dass Laurent Vallet in einen Fall von Drogenkauf verwickelt ist, habe ich ihn (…) sofort von seinen Aufgaben suspendiert“, erklärte die französische Kulturministerin Rachida Dati am Dienstag im Onlinedienst X. Der Leiter des Staatlichen Audiovisuellen Instituts (INA) hatte zuvor zugegeben, Kokain im Wert von 600 Euro gekauft zu haben.

Der 55-Jährige war am 29. Juli in seiner Wohnung von der Polizei festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr, hatte er sich Kokain bis an die Haustür liefern lassen. Kokain ist in Frankreich für etwa 60 Euro pro Gramm zu haben. Da es sich um Vallets erstes Delikt handele, sei er „zu einer therapeutischen Maßnahme verpflichtet“ worden, hieß es aus Justizkreisen. 

Er sei sich „der in jeder Hinsicht schädlichen und verwerflichen Natur des Drogenkonsums bewusst“, teilte Vallet in einer Erklärung des INA mit. Er habe „die notwendigen Maßnahmen ergriffen“, um seinem Konsum ein Ende zu setzen und werde sich „allen erforderlichen Maßnahmen“ stellen, die die Justiz für notwendig erachte. 

Vallet leitete das INA seit Mai 2015. Erst im Mai 2025 war er auf Vorschlag von Kulturministerin Dati für eine dritte Amtszeit bestätigt worden. Das INA archiviert und verwertet Bild- und Tonaufnahmen aus Fernsehen und Radio in Frankreich.