Eine schwere Kollision überschattet den Start des Ocean Race Europe. Die beteiligten Teams kämpfen um ihre Rückkehr ins Rennen. Der deutsche Segel-Star Herrmann äußert eine Vermutung zur Ursache.
Nach dem Zusammenstoß beim Kieler Start ins Ocean Race Europe kämpfen die beteiligten Segel-Teams um ihre Rückkehr ins Etappenrennen. Während die Schuldfrage zur Kollision zwischen den Teams Holcim-PRB aus der Schweiz und Allagrande Mapei Racing aus Italien bis zur Protestverhandlung offen bleibt, hat Segel-Star Boris Herrmann eine Vermutung zum Unfallhergang.
Der deutsche Skipper der „Malizia – Seaexplorer“, dessen Team auf Rang drei unter den verbliebenen fünf Booten bereits die Nordsee erreicht hat, sagte: „Bei uns an Bord ist alles gut. Für mich sieht der Crash auf dem Video so aus, als sei Mapei mit mega viel Speed von hinten angekommen und im Prinzip in Holcim reingebrettert“, sagte der 44-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.
Herrmann: „Schwierige Situation“
Herrmanns Verdacht mit Blick auf die Holcim: „Vielleicht hat jemand nach dem Befehl, den Kiel nach rechts zu klappen, versäumt, wieder auf Stopp zu drücken.“ Es sei eine schwierige Situation. „Wir hoffen natürlich, dass sie zurück ins Rennen kommen. Wir schicken auch Ersatzteile aus Frankreich. Ich glaube, auch Leute, die helfen“, sagte der deutsche Segel-Star.
Die vom Crash betroffenen Teams können jede Hilfe gebrauchen, denn ihnen droht die Zeit davonzulaufen. Die zweite der fünf Etappen im Ocean Race Europe beginnt bereits am 17. August in Portsmouth.
Auffälligste Schäden waren die Löcher in der Bordwand der „Holcim-PRB“. Das Schweizer Boot war noch am Sonntagabend mit Hilfe eines Lotsen zur Reparatur in eine Kieler Werft gebracht worden. Die Reparatur wird mehrere Tage benötigen.
Anders als zunächst gemeldet wird die italienische Jacht nicht in die Kieler Werft verlegt. Derzeit ist nicht bekannt, was das Team weiter plant. Im Erfolgsfall der Reparaturen müssen die Boote noch via Nord-Ostsee-Kanal nach Portsmouth gebracht werden. Das Etappenrennen endet am 20. September in Montenegro.