In Großbritannien ist eine seltene Erstausgabe von J.R.R. Tolkiens Erzählung „Der kleine Hobbit“ versteigert worden. Ein britischer Sammler bot am Mittwoch 43.000 Pfund (rund 49.000 Euro) für das Buch und erhielt den Zuschlag. Die Erstausgabe ist nach Angaben des Auktionshauses Auctioneum eines von nur 1500 Exemplaren, die 1937 gedruckt wurden. Von diesen wiederum existierten heute vermutlich nur noch wenige hundert, was ihnen einen Platz unter den „gefragtesten Büchern der modernen Literatur“ sichere.
Bieter aus aller Welt trieben den Preis in die Höhe und sorgten dafür, dass das Exemplar letztendlich das Vierfache der von dem Auktionshaus erwarteten Summe einbrachte. „Das ist ein wunderbares Ergebnis für ein ganz besonderes Buch“, sagte Caitlin Riley, Spezialistin für seltene Bücher bei Auctioneum.
Mitarbeiter des Auktionshauses entdeckten das Buch bei einer Wohnungsauflösung in Bristol in einem alten Bücherregal. Sie habe das in grünen Stoff gebundene Buch aus dem Regal gezogen und durchgeblättert, schilderte Riley: „Ich traute meinen Augen nicht.“ Illustriert ist das Buch mit schwarz-weißen Illustrationen aus Tolkiens Feder.
Tolkien schrieb den „Kleinen Hobbit„, als er als Professor an der Universität von Oxford lehrte. Das jetzt gefundene Buch stammt aus der Familienbibliothek des Botanikers Hubert Priestley, der Verbindungen zu der Universität hatte. „Es ist wahrscheinlich, dass die beiden sich kannten“, erklärte das Auktionshaus. Sowohl Priestley als auch Tolkien hätten beispielsweise mit dem Autoren C.S. Lewis korrespondiert, der ebenfalls in Oxford lehrte.
2015 war eine von Tolkien mit einer Widmung in Elfisch versehene Erstausgabe des „Kleinen Hobbit“ bei Sotheby’s in London für umgerechnet 187.000 Euro versteigert worden.
„Der kleine Hobbit“ ist der Vorgänger zu Tolkiens legendärer „Herr der Ringe“-Reihe und wurde weltweit mehr als 100 Millionen Mal verkauft.