Ein sehr gutes Frühjahr beschert den Imkern in Rheinland-Pfalz das beste Ernteergebnis seit langer Zeit. Auch der Ausblick auf die Sommerernte ist vielversprechend.
Die Imker in Rheinland-Pfalz haben in diesem Frühjahr eine reiche Honigernte eingefahren. „2025 ist ein gutes Honigjahr“, sagte der Leiter des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen, Christoph Otten, der Deutschen Presse-Agentur. Im Schnitt brachte es jedes Bienenvolk auf 20 Kilogramm. Mit Ausnahme von 2022 sei es das beste Ergebnis der letzten 15 Jahre, so Otten. Im Norden des Landes lag der Durchschnitt bei knapp 22 Kilogramm, im Süden bei 17 Kilogramm.
Die Qualität des Honigs, gemessen am Wassergehalt, sei mit durchschnittlich 16,8 Prozent gut. „Das verdanken wir vor allem dem trockenen, warmen und sonnigen Wetter“, erklärte Otten.
Die Frühjahrsernte, die sogenannte Frühtracht, dauert etwa von Mitte März bis Mitte Mai. Zahlen zur Sommerernte liegen noch nicht vor. Jochen Dörr vom Imkerverband Rheinland-Pfalz rechnet mit einem Durchschnitt von rund 20 Kilogramm. Auch Otten erwartet eine gute Ernte.
In Rheinland-Pfalz gibt es rund 6.500 Imkerinnen und Imker, die das Imkern größtenteils als Hobby betreiben und im Schnitt acht bis neun Bienenvölker halten. Das Fachzentrum Bienen und Imkerei ist für eine Branchenumfrage zuständig, an der jedes Jahr bundesweit Tausende Imker teilnehmen. In Rheinland-Pfalz waren es rund 780 Teilnehmende.
Preise mit Spielraum nach oben
Die rheinland-pfälzischen Hobbyimker verkaufen ihren Honig vor allem an ihrer Haustür und im beruflichen Umfeld. Seltener bieten sie ihn auf Wochenmärkten oder Hofläden an, erklärte Otten. Der Preis für ein 500-Gramm-Glas liegt zwischen sechs und acht Euro – mit Ausschlägen nach oben und nach unten. „Ein fairer Preis wären eigentlich elf bis zwölf Euro“, sagte Dörr vom Imkerverband. „Wir dürfen uns bei der Preisgestaltung nicht am Weltmarkt orientieren.“
Amerikanische Faulbrut im Landkreis Bad Dürkheim
Überschattet wird das gute Honigjahr von einer hochinfektiösen Bienenkrankheit, die sich im Landkreis Bad Dürkheim ausgebreitet hat. Die Kreisverwaltung richtete vier Sperrbezirke ein, um die sogenannte Amerikanische Faulbrut einzudämmen. Mehrere Bienenvölker wurden positiv getestet, wie der Imkerverband berichtete.
Um eine Ausbreitung zu verhindern, müssen alle Imker ihre Bienenvölker jetzt auf Sporen untersuchen lassen. Weder tote Bienen noch Waben, Honig oder benutzte Imkereigeräte dürfen bewegt oder aus dem Gebiet gebracht werden. Imker dürfen außerdem keine Bienen in das betroffene Gebiet bringen. Auslöser war laut Imkerverband ein Imkerpaar aus dem Landkreis, das über 120 Bienenvölker illegal auf Privatgrundstücken aufgestellt hatte.
Die Amerikanische Faulbrut ist eine bakterielle Erkrankung der Bienenbrut, ausgelöst durch den Erreger „Paenibacillus larvae“. Sie führt dazu, dass die Brut im Bienenstock abstirbt und sich das Bienenvolk langfristig nicht mehr regenerieren kann. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich, der Honig aus betroffenen Gebieten bleibt genießbar. Für die Bienengesundheit und die Bestäubung vieler Kulturpflanzen stellt sie jedoch eine ernste Gefahr dar. Ihre Bekämpfung ist gesetzlich vorgeschrieben.