Mit einem Eurofighter und Aufklärungstechnik verschafft sich die Bundeswehr nach einem Hubschrauberabsturz ein Lagebild. Unterdessen geht die Suche nach einem vermissten Besatzungsmitglied weiter.
Die Bundeswehr hat einen Eurofighter mit Aufklärungstechnik an der Absturzstelle eines Hubschraubers in Sachsen eingesetzt. „Um den Rettungskräften ein vollumfängliches Lagebild zu geben, haben wir uns entschieden, den Flug durchzuführen“, sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur. Ob bei dem Überflug beispielsweise weitere Trümmerteile entdeckt wurden, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Den Angaben nach überflog der Eurofighter die Unglücksstelle bereits in der Nacht zu Mittwoch.
Suche nach vermisstem Besatzungsmitglied
Das Kampfflugzeug sei mit einem Aufklärungspod ausgestattet gewesen, so der Sprecher. Dabei handele es sich um eine Art große Kamera, mit der hochauflösende Luftbilder gemacht werden können – sowie Infrarotbilder bei Nacht. Beim Ahrtal-Hochwasser sei die Technik erstmals mit dem Eurofighter eingesetzt worden. Ein weiterer Flug bei Tageslicht sei in Grimma bisher nicht geplant.
Der Hubschrauber war am Dienstag abgestürzt – Paddler hatten die Trümmer auf der Mulde bei Grimma gefunden. Zwei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besuchte die Unglücksstelle. Nach einem weiteren Besatzungsmitglied wurde am Mittwoch weiter gesucht. Angaben zu Geschlecht und Alter der Besatzungsmitglieder machte die Luftwaffe zunächst nicht.
Trümmer teils geborgen
Nach Angaben des Sprechers der Luftwaffe ist weiter unklar, warum der Hubschrauber abstürzte. Trümmerteile wurden zum Teil bereits geborgen. Die Hubschrauberzelle, in der normalerweise die Besatzungsmitglieder sitzen, wurde bereits aus dem Fluss geborgen und liege am Ufer, sagte der Sprecher. Die Untersuchungen laufen. Unklar ist bislang, ob alle weiteren Trümmer bereits geborgen wurden.
Ein militärischer Sicherheitsbereich sei eingerichtet worden, sagte der Sprecher. Die Absicherung erfolge inzwischen durch Soldaten der Bundeswehr.