Landesgartenschau: Land sagt Unterstützung für Landesgartenschau in Schwerin zu

Die Bundesgartenschau 2009 hat Schwerin nachhaltig verändert. Die Stadt profitiert bis heute davon. Das schürt die Hoffnung, die Stadtentwicklung mit einer weiteren Gartenschau erneut voranzubringen.

Nach dem großen Publikumserfolg mit der Bundesgartenschau 2009 will Schwerin erneut mit einer Gartenschau überregional Aufmerksamkeit erregen und der Stadtentwicklung einen weiteren Schub verleihen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sicherte nach der Kabinettssitzung den Initiatoren die Unterstützung der Regierung zu. „Wir als Land begrüßen die Initiative zur Durchführung einer Landesgartenschau in Schwerin“, sagte Schwesig. 

Nachdem zwei Vereine mit großem ehrenamtlichen Engagement die Idee entwickelt hätten, sei es nun an der Stadt, die notwendigen Beschlüsse zu fassen und ein tragfähiges Projekt und ein Finanzierungskonzept für eine Landesgartenschau 2035 vorzulegen. „Es gibt viel zu tun. Wir stehen noch ganz am Anfang“, sagte Schwesig. Doch zeigte sie sich zuversichtlich, dass die Stadt, die seit einem Jahr auch Teil des Weltkulturerbes sei, eine solche Veranstaltung zum Wohle ihrer Bürger nutzen wird: „Schwerin hat 2009 schon einmal bewiesen, dass sie Stadtentwicklung mit Gartenschau kann.“

Buga 2009 als Motor für Stadtentwicklung 

Unter dem Motto „Sieben Gärten mittendrin“ hatte es 2009 erstmals eine Buga im Zentrum einer deutschen Stadt gegeben. Sämtliche Ausstellungsflächen befanden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Altstadt rund um das Schweriner Schloss mit seinen weitläufigen Gärten und Parks. Knapp 1,9 Millionen Besucher hatte die Schau in die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns gelockt, die auch finanziell Gewinn davontrug. 

Allerdings hatte das Land nach Angaben von Agrarminister Till Backhaus (SPD) auch 50 Millionen Euro in den Herrichtung der landeseigenen Liegenschaften rund um das Schloss investiert. Zur Kostenbeteiligung des Landes an einer Landesgartenschau machte der Minister keine konkreten Angaben. „Wir werden das Vorhaben finanziell unterstützen, aus vorhandenen Töpfen. Es gibt keine Sonderlex Gartenschau“, machte Backhaus aber deutlich. Die Buga 2009 sei ein Beispiel für verantwortungsvolle und kreative Stadtentwicklung gewesen. Daran könne Schwerin 2035 anknüpfen.

Umgestaltung des ehemaligen Güterbahnhofs im Blick

„Die Landesgartenschau ist keine Blümchenschau, sondern ein Instrument, um die Stadtentwicklung voranzutreiben“, betonte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD). Ziel sei, den ehemaligen Güterbahnhof am Rande der Innenstadt zu einem modernen Wohngebiet mit bezahlbarem Wohnraum zu entwickeln. Mit Mitteln der Stadt allein sei dies nicht zu bewerkstelligen.

 Badenschier verwies auf Heilbronn. Dort sei mit der Buga 2019 ebenfalls eine Industriebrache saniert, umgestaltet und später zu einem Wohnquartier weiterentwickelt worden, das heute noch von Elementen der Gartenschau profitiere. Das künftige Wohngebiet auf dem Güterbahnhofsgelände solle über ein grünes Band quer durch Schwerin mit den Arealen der früheren Buga verbunden werden.

Die erste Landesgartenschau in Mecklenburg-Vorpommern hatte es 2002 in Wismar gegeben. Rostock war 2003 dann Ausrichter der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA). Die für 2025 ebenfalls in der größten Stadt des Landes geplante Bundesgartenschau wurde – vorrangig aus Kostengründen – abgesagt.