„Navigator of the Seas“: Mehr als 130 Passagiere erkranken auf Kreuzfahrt nach Mexiko

Eigentlich soll eine Kreuzfahrt ja der Erholung dienen. Für mehr als 130 Menschen an Bord der „Navigator of the Seas“ galt das nicht. Sie erkrankten an einem Magen-Darm-Infekt.

Das Kreuzfahrtschiff der Reederei Royal Caribbean war am 4. Juli in Los Angeles aufgebrochen in Richtung Mexiko. An Bord waren 3.914 Passagiere und 1.266 Crewmitglieder. Eine Woche lang schipperte der Ozeanriese durch den Pazifik, legte verschiedene Zwischenstopps in Mexiko ein und kehrte am 11. Juli wieder zurück. Doch für mehr als 130 Menschen an Bord wurde die Reise ziemlich unangenehm. 

Dem Vessel Sanitation Program der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge, erkrankten 134 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder an einer Magen-Darm-Infektion. Die Betroffenen klagten demnach über Durchfall, Erbrechen und Bauchkrämpfe. Laut Behörden ist der Erreger bislang unbekannt. 

Die Kreuzfahrtgesellschaft habe unter anderem verstärkte Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen umgesetzt und kranke Gäste und Besatzungsmitglieder isoliert, teilte die CDC mit. Außerdem habe man den Betroffenen Stuhlproben entnommen. Royal Caribbean betonte, dass die Gesundheit und Sicherheit der Gäste und Crew oberste Priorität haben und viele Desinfektionsprotokolle die gesetzlichen Vorgaben sogar übertreffen.

Magen-Darm-Erkrankungen nicht nur auf der „Navigator of the Seas“ 

Immer wieder kam es in der Vergangenheit zu Krankheitsausbrüchen auf Kreuzfahrtschiffen. Zuletzt erkrankten rund 250 Passagiere der Queen Mary 2 mit dem hochansteckenden Norovirus. Laut CDC ist der aktuellste Fall bereits der 18. Magen-Darm-Ausbruch auf einem Kreuzfahrtschiff im Jahr 2025. 2024 wurden 15 Ausbrüche von Magen-Darm-Erkrankungen registriert, bei denen nachweislich Norovirus die Ursache war, im Jahr davor 13. In den Jahren davor lagen die Werte – allein schon wegen der Einschränkungen in den Pandemiejahren – noch niedriger. Ein Kreuzfahrtschiff-Ausbruch taucht in den Daten der CDC auf, wenn drei Prozent oder mehr der Passagiere und der Besatzung des Schiffes Symptome zeigten.

Experten zufolge kann ein Norovirus-Patient an Bord, ein kontaminierter Gegenstand oder ein kontaminiertes Lebensmittel reichen, um einen Ausbruch auszulösen. Das Virus hat eine extrem kurze Inkubationszeit, sodass es während einer Kreuzfahrt eine größere Zahl von Infektionswellen geben kann und sich das Geschehen regelrecht aufschaukelt. 

Quellen:  CDC, CNN Travel, dpa