Wann im Freistaat Sommerferien sind, sollte sich Bayerns Ministerpräsident keinesfalls von einer Bildungstussi aus NRW vorschreiben lassen. Das sagt auch die Wissenschaft!
Zunächst ein paar Falschmeldungen. Falsch ist, dass das Schönste an Bayern der Instagram-Account von Markus Söder ist. Falsch ebenfalls, dass der höchste deutsche Berg, die Zugspitze, nur deshalb in Bayern liegt, um Söder zu huldigen. Und komplett falsch ist die Annahme, dass „Weißwurst“ die Abkürzung für „Ich weiß eh alles besser, Du Wurst!“ ist.
Richtig hingegen: Der Bayer an sich hat ein überaus stabiles Selbstbewusstsein, das sich durch nichts und niemanden erschüttern lässt. Schon gar nicht durch spinnerte Ideen von rumjammernden Saupreißn aus Nordrhein-Westfalen – wie NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU). Sie hatte eine Neuregelung angeregt, was die Terminierung der Sommerferien angeht. Konkret fände sie es schön, wenn die Menschen weiter nördlich in Deutschland auch mal in den Genuss so später Sommerferien kämen, wie es in Bayern seit Ludwig dem Kelheimer (1173-1231) guter Brauch ist.
Eine Bildungstussi aus irgendwo will Änderungen im Freistaat??? Mit folgenden beiden Reaktionen aus Bayern hätte man als Normaldenkender gerechnet:
„Hoit dei Goschn, Spotznhirn!“ „NRW? Des sogt mia etzad persönlich goa nix…“
Die tatsächliche Reaktion von Markus Söder aber war nun wirklich nicht vorherzusehen: „Sorry, wann bei uns Ferien sind, entscheiden wir Bayern selbst“, sagte der weltbeste Instagram-Ministerpräsident der „Bild“. Der späte Ferienstart sei – Achtung! – „im Biorhythmus der Bayern drin“.
Ach so! Da hat der Rest von Deutschland jetzt also ganz einfach Pech. Der Biorhythmus. Gegen den machste nix. Biologie halt. Die Drüsen. So menschlich! Tja.
Nur recht tumbe Kommentatoren werfen Söder jetzt Egoismus vor. Tatsächlich gibt es gute wissenschaftliche Gründe, die dafür sprechen, dass Bayerns Sommerferientermin bis zur Wiederkehr des Messias (ersatzweise: Franz Josef Strauß) genau da bleiben muss, wo er jetzt ist:
Sommerferien-Streit: Die Wissenschaft ist auf Söders Seite
Der seit mehreren Legislaturperioden im Raum München stark wachsende Forschungszweig der Komperativen Söderistik belegt eindeutig, dass Bayern allen anderen Bundesländern weltweit – und NRW erst recht – sehr deutlich überlegen ist. Nur die Dümmsten unter uns führen dies nicht auf den eindeutigen Zusammenhang von Ferientermin und innerer Uhr zurück.
Im Einzelnen hat die Komperative Söderistik zu folgenden Befunden geführt:
Der Freistaat Bayern hieß ursprünglich „Freistart Bayern“: Damit signalisierten schon die alten Kelten, dass es ihnen völlig frei steht, den Start der Sommerferien so zu legen, wie es ihnen gefällt. NRW hingegen steht, historisch betrachtet, für „Niedriger R-Holungs Wert“, braucht also eigentlich gar keine Sommerferien.Der FC Bayern München (Bayern) wurde 34-mal Deutscher Meister. Der VfL Bochum (NRW) nullmal. Null. Nichts. Nada. Bayern hat BWM und Audi, NRW hat Ford und hatte mal Opel. In Bochum. Und wie oft wurde Bochum Deutscher Meister? Eben!Eine Extrawurst für Bayern ist seit Erfindung des Weißwurschtfrühstücks (7 n.Chr.) landesweites Gewohnheitsrecht. Da kann NRW noch so sehr seinen Senf dazugeben.Weißbier gegen Kölsch? Siehe Ford. Oder Bochum.Schweini, Bayern, war Weltmeister. Und was war Peter Neururer?Bayern betreibt mit der CSU die stabilste Einparteien-Demokratie der Welt, NRW hat im Grunde gar keine Regierung. Denn:Bayern besitzt herrliche Seen und Berge, NRW leider nur Wüst.Bayern hat Kohle, NRW hatte mal welche.Bayern verfügen nicht zuletzt durch die Boarische Voiksmusi über ein natürliches Biorhythmusgefühl. NRW, siehe Bochum, brachte praktisch nur Herbert Grönemeyer hervor. Und der kann bekanntlich nicht mal tanzen.
Disclaimer: Das mit dem Biorhythmus der Bayern würde der Autor gerne selbst überprüfen, aber im September hat er leider keine Ferien mehr.