Tarifabschluss: Brauer bekommen mehr Geld – wird jetzt das Bier teurer?

Durch einen Tarifabschluss gibt es bald mehr Geld für die Brauerinnen und Brauer in Baden-Württemberg. Hat das Folgen für die Bierpreise? Nachgefragt beim Brauerbund.

Die Brauerinnen und Brauer in Baden-Württemberg erhalten künftig mehr Geld. „Beim dritten Verhandlungstermin ist uns der Durchbruch gelungen“, sagte der Landesbezirksvorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hakan Ulucay, laut Mitteilung. 

Demnach habe man sich am Montag in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) unter anderem auf eine Erhöhung der Entgelte in zwei Stufen geeinigt. Ab August sollen sie um 2,8 Prozent steigen und im Mai 2026 um weitere 2,8 Prozent. Die Laufzeit des Tarifvertrags betrage 26 Monate. Rund 1.500 Beschäftigte der Brauereien im Südwesten profitierten davon, so die NGG

Wird jetzt das Bier teurer? 

Damit liegt die Frage nahe, ob das Bier der Brauereien im Südwesten künftig teurer wird. „Der aktuelle Tarifabschluss wird zweifellos zu einer spürbaren Kostensteigerung für unsere mittelständisch geprägte Brauwirtschaft führen“, teilte der Geschäftsführer des Baden-Württembergischen Brauerbunds, Hans-Walter Janitz, mit. Bereits heute machten die Lohnkosten über 40 Prozent der Gesamtkosten der Brauereien aus

Ob und in welchem Umfang sich das auf die Bierpreise auswirkt, liege in der unternehmerischen Entscheidungshoheit jeder einzelnen Brauerei. „Angesichts der weiterhin hohen Energie- und Personalkosten wäre eine Preisanpassung grundsätzlich nachvollziehbar“, so Janitz. Ob sie sich jedoch in einem von Konsumzurückhaltung geprägten Marktumfeld realisieren lässt, bleibe abzuwarten.