Die Regierung von El Salvador hat US-Modeschöpfer Willy Chavarría nach einer Modenschau in Paris die Verherrlichung von Gang-Kriminalität vorgeworfen. Chavarría habe mit seiner Darbietung mit Models in weißer Unterwäsche zu Ehren aus den USA abgeschobener Migranten „Kriminelle“ geehrt, die im salvadorianischen Hochsicherheitsgefängnis Cecot inhaftiert sind, erklärte die Pressestelle von Staatschef Nayib Bukele am Samstag (Ortszeit).
Chavarría hatte bei einer Show am Freitag in weiße T-Shirts und Unterhosen gekleidete Männer auftreten lassen, die sich auf dem Laufsteg mit auf den Rücken verschränkten Händen niederknieten. Damit würdigte der aus Mexiko stammende Designer aus den USA abgeschobene und in El Salvador inhaftierte Migranten, die in dieser Kleidung der Öffentlichkeit gezeigt worden waren.
Der salvadorianische Präsident Bukele spottete zudem im Onlinedienst X, er sei „bereit“, Häftlinge aus dem Cecot-Gefängnis nach Frankreich zu schicken, sobald er „grünes Licht seitens der französischen Regierung“ erhalte.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte im März 252 venezolanische Migranten auf Grundlage eines uralten Gesetzes ohne gerichtliche Anhörung nach El Salvador abgeschoben, wo sie im für Schwerverbrecher bestimmten Hochsicherheitsgefängnis Cecot inhaftiert wurden. Nach ihrer Ankunft im Land waren die Bilder mit den Männern in weißer Unterwäsche entstanden. Die US-Regierung beschuldigt die Männer, Mitglieder der lateinamerikanischen Banden MS-13 und Tren de Aragua zu sein. Ihren Anwälten zufolge sind die Abgeschobenen dort körperlicher und psychischer Folter ausgesetzt.
Bukele geht in seinem Land seit März mit harter Hand und Notstandsgesetzen gegen kriminelle Gangs vor: 86.000 mutmaßliche Gang-Mitglieder wurden seither inhaftiert, rund 8000 wurden später für unschuldig befunden und wieder freigelassen. In der Folge sank die Mordrate in dem mittelamerikanischen Land drastisch, Bukele ist im Land sehr populär. Menschenrechtsorganisationen kritisieren das Vorgehen.