Seit einem Jahr sind Cannabis-Anbauvereinigungen in Deutschland erlaubt. Welches Fazit zieht der seinerzeit erste Verein im Bundesland?
Ein Jahr nach dem Genehmigungsbeginn für Cannabis-Anbau zieht die Gemeinschaft SüdWest e.V. in Harthausen ein positives Fazit. Der Verein in der Pfalz hatte nach dem Startschuss am 1. Juli 2024 die erste rheinland-pfälzische Betriebserlaubnis für Cannabis erhalten. „Die Lernkurve war steil, aber es hat sich gelohnt“, sagte Carsten Boge, erster Vorstand des Vereins, der Deutschen Presse-Agentur. Schritt für Schritt sei aus einer Idee ein funktionierendes System entstanden – von Bauplänen bis zur sicheren Abgabe.
Die Zusammenarbeit mit den Behörden beschreibt Boge als offen und lösungsorientiert. Herausforderungen habe man gemeinsam angepackt.
Gleichzeitig sei der organisatorische Aufwand nicht zu unterschätzen – von Rückverfolgbarkeit bis Rechtssicherheit. „Trotzdem ist die Stimmung im Verein sehr gut.“ Der Bedarf sei da, das Interesse wachse – „quer durch die Gesellschaft“. Kritik äußerte Boge an der zögerlichen Umsetzung in einigen Bundesländern. „Die Nachfrage lässt sich nicht einfach ignorieren.“
Was SüdWest e.V. betreffe, funktioniere die Anbaugemeinschaft. „Sie steht für Verantwortung statt Schwarzmarkt.“ Nun brauche es stabile politische Rahmenbedingungen, damit das Modell wachsen könne.