Bus und Bahn statt Auto – wer in Frankfurt eine solche Entscheidung dauerhaft treffen will, wird von der Stadt finanziell unterstützt. Mit der Nachfrage zeigt man sich dort nach einem Jahr zufrieden.
Die Stadt Frankfurt hat im vergangenen Jahr mehr als 570 Umweltprämien an Bürger und Bürgerinnen ausgegeben, die ihr Privatauto abgeschafft haben. Mit der Bilanz nach einem Jahr – genau 575 Prämien mit Stand zum 25. Juni – zeigt sich Mobiltätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) zufrieden. Man könne nun sagen: „Dieser kleine Baustein zur Umsetzung der Mobilitätswende ist ein voller Erfolg.“
Die Umweltprämie besteht aus einem Jahres-Abo für das Deutschlandticket, das derzeit monatlich 58 Euro kostet und damit 696 Euro im Jahr. Die Prämie können seit 1. Juli 2024 Menschen erhalten, die ihren Erstwohnsitz in Frankfurt haben und ihr Auto vor maximal fünf Monaten verschrottet, verkauft oder verschenkt haben. Zudem darf man im Jahr vor der Antragstellung und während des Bezugs der Umweltprämie kein Fahrzeug neu auf sich zulassen oder zugelassen haben.
Interesse aller Altersgruppen
Das Interesse sei über das Jahr kontinuierlich hoch gewesen und sei aus allen Altersgruppen gekommen, sagte Siefert. Dies zeige, dass „für viele Menschen in Frankfurt – als verkehrsreicher Metropole mit wachsenden Einwohner- und Pendlerzahlen – der Umstieg vom Auto auf den gut ausgebauten ÖPNV eine sinnvolle Lösung ist“.
Die 575 Prämien gingen zu 22 Prozent an Menschen zwischen 18 und 40 Jahren, zu 30 Prozent an Personen zwischen 41 und 60 Jahren, zu 36 Prozent an Personen zwischen 61 und 80 Jahren und zu 12 Prozent an Personen zwischen 80 und 90 Jahren, wie das Dezernat mitteilte. Die Antragsteller seien je etwa zur Hälfte männlich und weiblich gewesen.
Bisher kein Missbrauch festgestellt
Ein Missbrauch der Prämie sei bei stichprobenhaften Prüfungen nicht festgestellt worden. Als Nachweis, dass man die Voraussetzungen erfüllt, dient unter anderem ein Auszug aus dem Zentralen Fahrzeugregister für alle zur Person gespeicherten Fahrzeuge. Es handelt sich um ein Pilotprojekt für drei Jahre.