Gesundheit: Hausarztpraxen werden „Häppi“

Mehr Zeit für die Patienten durch den Einsatz von mehr digitalen Instrumenten und einer besseren Verteilung von Aufgaben: Das sieht ein Pilotprojekt in den Hausarztpraxen vor.

Mit dem Pilotprojekt „Häppi“ soll die Arbeit der Hausarztpraxen in Rheinland-Pfalz verbessert werden. In sieben ausgewählten Praxen im ländlichen Raum wird für sechs Monate getestet, wie mit neuen Teamstrukturen und dem Einsatz von digitalen Instrumenten die Arbeit besser verteilt und damit mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten geschaffen werden kann. Das kündigte die Landesvorsitzende der Hausärzte, Barbara Römer, in Mainz an.

Mit immer weniger Hausärzten müssten immer mehr chronisch und mehrfach erkrankte Patientinnen und Patienten gut versorgt werden, erklärten Römer und Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). Vor allem in den ländlichen Regionen in Rheinland-Pfalz müssten die Praxen für die Zukunft dafür gut aufgestellt werden. 

Mit dem Projekt „Happi“ soll nun neben den Hausärzten das medizinische Fachpersonal in den Praxen durch eine bessere Verteilung mehr Aufgaben übernehmen. Die Ausbildung zu neuen Gesundheitsfachberufen soll dabei helfen. Ein weiterer zentraler Baustein des Projekts ist den Angaben zufolge der verstärkte Einsatz digitaler Instrumente zur Verbesserung der Versorgung und Kommunikation mit den Patienten. 

Neben dem Einsatz von Videosprechstunden, Online-Terminierung oder Messengerdiensten werde ein Schwerpunkt auf den Einsatz KI-basierter Telefonassistenz liegen. „Häppi“ (Hausärztliches Primärversorgungszentrum, Patientenversorgung Interprofessionell) wird mit Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz und durch die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland mit insgesamt bis zu 280.000 Euro gefördert.