Für den Urlaub: E-Book-Reader bei Stiftung Warentest: Diese Modelle lohnen sich wirklich

Wer alte E-Book-Reader kennt, wird bei modernen staunen – so viel besser sind sie geworden. Stiftung Warentest hat 21 Modelle getestet und verrät, welche am meisten überzeugen.

Hunderte Bücher wiegen nicht mehr als 200 Gramm – das ist nach wie vor der große Reiz von E-Book-Readern. Doch mit besseren Displays, Notizstiften und teilweise sogar Farbdarstellung haben moderne Geräte mit den alten sonst wenig gemeinsam. Bei Stiftung Warentest kamen nun 21 aktuelle Modelle ins Labor. Die Unterschiede sind enorm.

Es ist viel passiert

Seit den Anfangstagen des E-Book-Readers ist viel passiert. „Es ist fast schade, dass E-Book-Reader so lange halten“, erklärt sogar Stiftung Warentest. Die unscharfen Displays der Anfangstage sind passé, ehemalige Luxusfeatures wie Hintergrundbeleuchtung sind selbst bei Einsteigermodellen normal. Bei den Premiummodellen setzen Amazon und Co. heute auf Eingabestifte, Farbdisplays und andere Extrafunktionen. Amazon will seinen Kindle-Modelle sogar mit KI-Funktionen neu erfinden (mehr erfahren Sie im Interview mit dem neuen Kindle-Chef).

Bei der Auswahl muss man laut der Experten deshalb fünf Entscheidungen treffen: Wie mobil soll das Gerät sein? Will man es mit einer Hand benutzen können? Braucht man ein Farbdisplay, etwa weil man oft Sachbücher mit Grafiken, Comics oder Ähnliches konsumieren will? Will man Bücher aus der Bibliothek ausleihen – dann fallen die Geräte von Amazon und Kobo aus. Und was erwartet man an Zusatzfunktionen, etwa Bedienstift oder Hörbuch-Funktion? 

Der beste E-Book-Reader bei Stiftung Warentest: Kindle Paperwhite (2024)

Testsieger ist der aktuelle Kindle Paperwhite. Er schneidet in nahezu allen Bereichen hervorragend ab, die Akkulaufzeit ist mit 128 Stunden Lesezeit schlicht beeindruckend. Zur Einordnung: Viele Modelle im Test erhielten trotz weniger als halb so langer Laufzeit eine „sehr gute“ Akkuwertung. Einzige Schwäche ist Amazons E-Book-Ansatz: Der Kindle ist für die Nutzung des hauseigenen Stores optimiert, eigene Bücher hinzuzufügen ist kompliziert, bei Leihbüchern ist es unmöglich. Wer damit leben kann, bekommt aber einen rundum überzeugenden E-Reader. „Sehr gut“ (1,4), urteilt Warentest. Der Preis liegt bei 170 Euro. 

Der beste mit Stift: Kobo Elipsa 2E

Will man gelegentlich Notizen einfügen oder Text markieren, ist der Kobo Elipsa 2E laut Warentest die beste Wahl. Das 10,3-Zoll-Display ist eines der besten im Test, auch bei Robustheit und Verarbeitung ist er ganz vorn. Der Stift funktioniert gut. Leider ist auch bei Kobo das Hinfügen von Büchern aus anderer Quelle nicht ohne weiteres möglich, Leihbücher werden nicht unterstützt. Die größte Schwäche ist die Laufzeit: Der Elipsa 2E schafft „nur“ 29 Stunden. Das Testergebnis ist trotzdem „gut“ (1,8). Mit einem Preis ab 370 Euro ist der Elipsa 2E aber eines der teuersten Geräte im Test.

Der beste für eine Hand: Kobo Libra Colour

Auch wenn sich Touchscreens bei E-Book-Readern längst durchgesetzt haben: Bedientasten können ein echter Vorteil sein, wenn man die Geräte bequem mit einer Hand benutzen möchte – etwa in der U-Bahn. Das bestbewertete Gerät mit Tasten ist der Kobo Libra Colour. Er schneidet in allen Kategorien „gut“ und besser ab, bietet sogar einen Stift und ein Farbdisplay. Die Akkulaufzeit ist mit knapp 30 Stunden aber eher kürzer. Außerdem kann das Kobo-Gerät keine Leihbücher anzeigen.Trotzdem gibt es eine „gute“ (1,9) Gesamtnote. Der Preis: ab 240 Euro.

Der beste mit Farbdisplay: Kindle Colorsoft

Kauft man den E-Book-Reader explizit wegen des Farbdisplays, schneidet der Kindle Colorsoft aber noch einen Tick besser ab. Das liegt vor allem an der wieder herausragenden Laufzeit: 98 Stunden Lesezeit bescheinigt Warentest dem Gerät. Die Bildqualität im Schwarz-Weiß-Modus könnte aber etwas besser sein. Das Gesamturteil: „gut“ (1,7). Der Kindle kostet etwa 290 Euro.

Der beste für Sparfüchse: Tolino Shine (5. Generation)

Wer Geld sparen möchte, sollte sich den aktuellen Tolino Shine ansehen. Der ist mit knapp 110 Euro nicht nur recht günstig, sondern unterstützt auch den Import von E-Books aus anderen Quellen und auch das Ausleihen in Bibliotheken. Man kann also auch beim Lesen selbst ordentlich Geld sparen. Beim Gerät selbst muss man wenig Kompromisse machen: Das Display gehört zu den besten im Test, in allen anderen Kategorien schneidet er „gut“ ab. Einzige Schwäche ist die Laufzeit von 27 Stunden. Das Gesamturteil „gut“ (1,8) kann sich angesichts des Preises wirklich sehen lassen.

Den vollständigen Test finden Sie bei test.de.