In Florida ist Paarungszeit – zumindest unter den Seekühen. Der Anblick der promiskuitiven Tiere beunruhigte offenbar viele Beobachter, sodass sich nun die Polizei dazu äußert.
Im US-Bundesstaat Florida gehen derzeit eine Vielzahl besorgter Anrufe ein. Der Grund dafür: Seekühe. In Ufernähe wurde ein riesiger Haufen an aufeinanderliegenden Manatis beobachtet. Teils regungslos liegen sie im seichten Wasser, ab und zu schnauft einer von ihnen oder hebt den trägen Kopf zum Luftholen an die Wasseroberfläche.
Der Anblick der Seekühe beunruhigte offenbar einige Beobachter so sehr, dass sie den Notruf wählten. Nun hat sich die Polizei von Pinella County auf Instagram zu den Anrufen geäußert – und versichert, dass die Seekühe wohlauf und nicht in Not seien. Vielmehr noch: „Wir können Ihnen versichern, dass es ihnen mehr als gut geht“, schreibt die Dienststelle. Dazu teilt sie ein Video einer solch seltsam aussehen Seekuh-Herde.
Balzverhalten der Seekühe sorgt für Notrufe bei Polizei
„Seekühe paaren sich in Herden wie dieser, und oft sind sie in Ufernähe. Sie paaren sich das ganze Jahr über, aber im Allgemeinen werden Paarungsherden wie diese in den Sommermonaten beobachtet“, so die Behörde von Pinella County. Sie bittet darum, von Anrufen abzusehen und die Tiere nicht zu stören.
Tatsächlich leben Seekühe promiskuitiv: Die Weibchen paaren sich im Wasser mit mehreren Männchen, ohne dass es zu Rivalenkämpfen kommt. Über die Lebensweise der trägen Meeressäuger ist bislang nur wenig bekannt. In der Regel leben sie in kleinen Familiengruppen, gelegentlich schließen sie sich aber auch zu größeren Herden zusammen.
Seekühe sind mit Elefanten verwandt
Obwohl Manatis im Wasser leben, stammen sie von Landsäugetieren ab, die vor etwa 60 Millionen Jahren in flachen Sumpfgebieten lebten und sich nach und nach an das Leben im Wasser anpassten. Ihr nächster lebender Verwandter an Land ist – überraschenderweise – der Elefant. Während sich ihre Hinterbeine über die Zeit völlig zurückgebildet haben, sind ihre Vorderbeine mittlerweile zu Flossen geworden.
Mit sechs bis zehn Jahren erreichen Seekühe ihre Geschlechtsreife. Nach einer Tragzeit von 12 bis 14 Monaten wird in der Regel ein einzelnes Jungtier geboren, das unmittelbar nach der Geburt selbstständig zur Wasseroberfläche schwimmt. Die Mutter säugt ihr Kalb etwa anderthalb Jahre lang.