Tierseuche: Geflügel-Stallpflicht soll ab Samstag im Raum Trier gelten

Im Saarland gilt sie wegen der Vogelgrippe bereits, im Kreis Trier-Saarburg und in Trier ist sie angekündigt: die Stallpflicht. Wieso sie im Raum Trier kommt?

Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe will das Veterinäramt des Kreises Trier-Saarburg für den Kreis und die Stadt Trier ab Samstag eine Stallpflicht für Geflügelhalter verhängen. Damit ist der Kreis laut Umweltministerium der erste in Rheinland-Pfalz. Die Anordnung solle am Freitag veröffentlicht werden und ab dem Folgetag gelten, sagte die Sprecherin der Kreisverwaltung in Trier. Zuvor hatte die Zeitung „Trierischer Volksfreund“ darüber berichtet.

Das Veterinäramt habe sich dazu entschieden, um die Übertragung der Geflügelpest auf private und gewerbliche Geflügelbestände zu verhindern, sagte die Sprecherin. Die sogenannte Aufstallungspflicht bedeute nicht, dass die Tiere in einem geschlossenen Stall bleiben müssten. Möglich sei auch ein Auslauf, der oben und seitlich so abgedeckt ist, dass keine Wildvögel ins Gehege eindringen könnten. 

1.400 Geflügelhalter in der Region

Bislang habe man zehn tote Tiere gefunden, die vom Landesuntersuchungsamt Koblenz positiv auf das Vogelgrippevirus getestet worden seien. Insgesamt gebe es in der Region 1.400 Geflügelhalter. Die meisten seien Kleinsthalter mit wenigen Tieren.

Vogelgrippe bei zwölf Wildvögeln und drei Gänsen nachgewiesen

Landesweit habe das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bisher bei zwölf Wildvögeln das hoch ansteckende H5N1-Virus nachgewiesen, teilte das Landesuntersuchungsamt in Koblenz mit. Betroffen seien 22 Landkreise. Verdächtig seien 55 Wildvögel gewesen. 

In einem sehr kleinen Betrieb im Kreis Südliche Weinstraße sei die Vogelgrippe auch bei drei Gänsen nachgewiesen worden. Alle Gänse seien getötet worden. 

Stallpflicht im Saarland gilt

Im Saarland gilt seit heute die Stallpflicht für Geflügelhalter. Bundesweit greift die Geflügelpest nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) auf immer mehr Betriebe über. Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine hochansteckende und bei vielen Vogel- und Geflügelarten rasch tödlich verlaufende Infektionskrankheit.

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau (BWV) forderte das Land Rheinland-Pfalz auf, sich am Saarland zu orientieren und ebenfalls landesweite Maßnahmen zu ergreifen, um die Geflügelbestände zu schützen. „Nur so können die Einträge des H5N1-Virus in unsere Betriebe wirksam verhindert werden“, sagte BWV-Präsident Marco Weber laut einer Mitteilung. Der Verband sprach sich unter anderem für eine landesweite Stallpflicht und intensive Kontrollen sowie unbürokratische und schnelle Finanzhilfen für betroffene Betriebe aus.

Bundesweit breitet sich das Vogelgrippevirus laut FLI derzeit stark aus. Weil momentan viele Kraniche und andere Wildvögel über das Land ziehen, wird mit einer weiteren Ausbreitung der Infektion gerechnet.