Der Heimsieg über die Bayern kommt überraschend und stärkt den zuletzt wackligen Glauben an die eigene Stärke. Vor allem zwei Youngster stechen dabei mit viel Unbekümmertheit heraus.
Lautstarker Jubel schallte aus der Kabine von Alba Berlin. Der Heimsieg-Coup gegen den Dauerrivalen FC Bayern München setzte am Sonntagabend jede Menge Emotionen frei. „Es ist mental wichtig, dass das Team sieht, dass es trotz unserer Probleme, den absoluten Topfavoriten schlagen kann. Das stärkt den Glauben. Und Glaube ist für ein junges Team wahnsinnig wichtig“, freute sich Geschäftsführer Marco Baldi nach dem überraschenden 67:61-Erfolg in der Basketball-Bundesliga.
Nach dem Sieg im Pokal vor einer Woche hat Alba nun die beiden Finalisten der letzten Meisterschaft geschlagen. Der Aufwärtstrend ist Balsam für die zuletzt so geschundene Alba-Seele. „Man sieht, in der Mannschaft steckt was, das Potenzial ist da“, sagte Baldi. Vor allem in Sachen Willen und Einsatz überzeugten sie zuletzt. „Wenn wir das immer haben, wird das spielerische auch kommen“, sagte er.
Zwei Youngster überraschen
Allen voran gingen zwei junge Berliner. U19-Vizeweltmeister Jack Kayil zeigte in der Schlussphase starke Nerven. Erst brachte er Alba in der letzten Minute mit einem Dreier nach langer Zeit wieder in Führung, dann verwandelte er 24 Sekunden vor Ende die vorentscheidenden Freiwürfe. „Ich habe das Vertrauen vom ganzen Team, das macht es deutlich leichter und man macht einfach sein Spiel“, sagte der 19-Jährige. Dabei hatte Kayil die ganze Woche wegen einer Knieverletzung pausieren müssen, sein Einsatz stand auf der Kippe. „Es war natürlich in bisschen holprig, aber am Ende hat es sich gelohnt“, sagte er.
Dienstag in der Champions League unter Druck
Der war andere war Nevio Bennefeld. Der 18-jährige Center war mit neun Punkten bester Alba-Schütze in der ersten Hälfte. „Ein ganz Junger, den gar keiner auf dem Zettel hatte und der ganz ohne Angst spielte“, lobte ihn Baldi. Für Spielmacher Martin Hermannsson aber keine Überraschung. „Von ihm weißt du immer, du bekommst 100 Prozent. Der hat immer viel Energie“, sagte der Isländer.
Schon am Dienstag ist Alba aber wieder gefordert. Dann empfangen die Berliner in der Champions League den tschechischen Meister Nymburk (20.00 Uhr/Dyn). Im Kampf um das Weiterkommen ist ein Sieg Pflicht. Baldi gibt sich optimistisch. „Mit so einem Sieg im Rücken, ist Energie da“, sagte er.










