Beim ADAC hat man 17 Kindersitze auf Herz und Nieren geprüft. Die meisten entpuppten sich als sicher – aber drei Modelle fielen krachend durch.
Wenn es um die Sicherheit im Straßenverkehr geht, wollen Eltern keinerlei Kompromisse eingehen – beim Autofahren mit Kindern muss ein guter Kindersitz mit an Bord sein. Schließlich geht es um den bestmöglichen Schutz des eigenen Nachwuchses.
Für alle, die derzeit auf der Suche nach einem guten Sitz sind – sei es für Babys oder Kleinkinder ab vier Jahren – hat der ADAC nun ein paar Empfehlungen. Dort prüfte man nämlich gerade 17 beliebte Modelle auf Herz und Nieren. Der Test liefert aufschlussreiche Ergebnisse – und eine Überraschung.
ADAC hat 17 Kindersitze getestet
Die gute Nachricht: Von den 17 getesteten Kindersitzen erwiesen sich 14 als sicher. Das beste Modell für Babys (40 bis 87 cm Größe) ist laut ADAC-Ergebnissen der Joie „i-Level Pro + i-Base Encore“. Hier handelt es sich um eine Babyschale, die Teil eines praktischen Modulsystems ist – mit rund 389 Euro ist dies jedoch nicht unbedingt ein Schnäppchen. Der „i-Level Pro“-Sitz ist allerdings auch ohne die Isofix-Basis erhältlich und schneidet auch solo sehr gut ab. Dann kostet er nur 189 Euro.
Sicher für mitreisende Babys ist auch der Kinderkraft „I-Lite“ – zumindest, wenn man ihn richtig verwendet. Der ADAC kritisiert hier: „Die Gurtführungen für den Beckengurt sind eng und sehr schlecht als solche erkennbar, das erhöht die Gefahr eines Fehleinbaus. Unpraktisch: Der Tragebügel muss zum Einbau im Fahrzeug umgeklappt werden.“ Die Tester sehen hier ein erhöhtes „Risiko einer Fehlbedienung“. Wird allerdings alles richtig gemacht, sind die kleinen Passagiere im „I-Lite“ gut geschützt, und mit ca. 129 Euro ist er erschwinglich.
Das sind die besten Kindersitze
Größere Kinder ab etwa vier Jahren (100 bis 150 cm Größe) fahren besonders sicher mit, wenn sie etwa im Britax Römer „Kidfix Pro“ sitzen. Der schnitt für diese Altersgruppe am besten ab – und ist mit rund 220 Euro auch nicht übermäßig teuer.
Ebenfalls für gut befunden wurde der Axkid „Up“, der besonders für die gute Unterstützung der Oberschenkel gelobt wird, und zudem praktischerweise zusammenklappbar ist. Mit rund 500 Euro ist er allerdings recht teuer.
Kritik an Maxi-Cosi-Modell
Kritik gab es vom ADAC für drei Modelle. Eines davon, der Maxi-Cosi „Nomad Plus“, ist zwar prinzipiell sicher, was den Schutz bei Verkehrsunfällen, die Ergonomie und andere typische Aspekte, die man beim Thema Kindersitz zuerst im Kopf hat, betrifft – er hat jedoch ein anderes Problem. Beim Test stellte der ADAC deutlich erhöhte Werte des Umweltschadstoffes PFAS im Sitzbezug fest. Die EU-Grenzwerte wurden deutlich überschritten. Das Problem an PFAS: Sie gelten als sogenannte „Ewigkeitschemikalien“, weil sie sich nicht von selbst zersetzen und kaum abbauen lassen. Sie dringen zudem in den menschlichen Körper ein und verbleiben im Blut.
Maxi-Cosi gab bekannt, dass seit einigen Monaten ein anderer, unproblematischer Bezugsstoff genutzt werde. Diesen konnte der ADAC aber noch nicht testen, weshalb der „Nomad Plus“ vorerst mit „mangelhaft“ bewertet wurde. Eltern sollten beim Kauf darauf achten, wann der Sitz produziert wurde: Modelle aus 2024 können mit dem schadstoffhaltigen Bezugsstoff ausgestattet sein. Modelle aus 2025 sind vermutlich sicher.
Zwei Sitze sind nicht sicher bei Unfällen
Die harscheste Kritik gab es für zwei Sitze, die tatsächlich ihren wichtigsten Job nicht erfüllen: Die kleinen Insassen sind darin bei Kollisionen nicht gut geschützt. Es handelt sich dabei beide Male um „mitwachsende“ Kindersitze, und beide fielen beim Crashtest durch. Der Chipolino „Olympus i-Size“ wird laut Hersteller inzwischen nicht mehr produziert – verschiedene Händler verkaufen aber noch Restbestände, um die Eltern definitiv einen Bogen machen sollten.
Der preisgünstige Reecle „360“ (ZA10 i-Size) fiel ebenfalls durch. Er sollte, genau wie das Chipolino-Modell, auf keinen Fall verwendet werden.
Die kompletten Testergebnisse des ADAC finden Sie unter diesem Link.










