Bürgermeister ist kein sehr begehrtes Amt. Viele Kommunen im Land haben Kandidatennot.
Bei Bürgermeisterwahlen treten in den baden-württembergischen Kommunen oftmals nur wenige Kandidaten und Kandidatinnen zur Wahl an. Im Durchschnitt stellen sich nur 2,9 Menschen zur Wahl, teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mit. Insgesamt sind das 3.159 Personen, die sich auf ein Bürgermeisteramt bewarben.
In die Statistik einbezogen wurde die jeweils letzte Bürgermeisterwahl aller Gemeinden vom Anfang 2017 bis Ende 2024. Eine Ausnahme bildet die Stadt Alpirsbach, deren Bürgermeisterwahl im April 2024 für ungültig erklärt wurde. Deswegen wurden hier die Daten der Bürgermeisterwahl im April 2016 herangezogen.
In zwei Fällen kein Bewerber
Bei mehr als einem Viertel der Bürgermeisterwahlen (27,3 Prozent) gab es nur einen einzigen Bewerber auf das Amt. Keine Bewerber auf das Amt gab es jeweils in den Gemeinden Tunau im September 2017 und Schönenberg (Januar 2018) im Landkreis Lörrach.
Im Durchschnitt beteiligten sich 52,6 Prozent der Wahlberechtigten an den Bürgermeisterwahlen im Land. Die höchste Wahlbeteiligung erreichte mit 89,9 Prozent die Gemeinde Böllen im Landkreis Lörrach. Die Gemeinde zählt 96 Einwohner (Stand: 30.06.2025).
Nagold im Landkreis Calw erreicht mit 16,3 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung. Die Gemeinde zählt 23.829 Einwohner (Stand: 30.06.2025).
Vergleichswerte aus den vergangenen Jahren, aus denen sich eine Entwicklung der Bewerberzahlen ablesen lassen könnte, gibt es nicht. Das Statistische Landesamt wertete erstmals Daten zu den Bürgermeisterwahlen im Land aus.