Museum in Paris: Einbruch im Louvre: Beute von „unschätzbarem Wert“

Im Louvre hat es nach Regierungsangaben einen Einbruch gegeben, mehrere teure Exponate wurden gestohlen. Das Museum bleibt am Sonntag geschlossen, die Fahndung läuft.

Das berühmte Pariser Museum Louvre ist am Sonntagmorgen Schauplatz eines Einbruchs geworden. Es habe keine Verletzten gegeben und die Polizei sei im Einsatz, teilte Frankreichs Kulturministerin Rachida Dati nach dem Vorfall mit. Zuerst war von einem Raubüberfall die Rede, doch das relativierte Dati am Mittag im Interview mit dem Sender „TF1“. Es habe sich um einen Einbruchsdiebstahl gehandelt.

Die französische Zeitung „Le Parisien“ nennt unter Berufung auf Ermittler frühe Details zur Tat. Demnach haben sich drei Männer von der Seite des Flusses Seine aus Zutritt verschafft und seien anschließend in die Apollon-Galerie vorgedrungen. 

Laut späteren Angaben von Behörden drangen die Täter um 9.30 Uhr durch ein Fenster ein.  Das gelang, indem sie einen Lkw mit Hebebühne neben dem Museum parkten. Demnach zerstörten sie das Fenster mit einem Trennschleifer oder einer kleinen Säge. Zwei Männer seien ins Innere eingedrungen, ein dritter habe draußen Wache gehalten, berichteten mehrere Medien.

In der Galerie hätten die Männer neun Schmuckstücke aus Vitrinen gestohlen, unter anderem eine Halskette und eine Tiara, und anschließend auf zwei PS-starken Motorrollern die Flucht ergriffen. Wie „Le Parisien“ weiter berichtet, habe sie die Videoüberwachung auf dem Weg in Richtung der Autobahn A6 gefilmt.

Ein Schmuckstück hätten sie bei der Flucht verloren. Nach Informationen des „Parisien“ soll es sich dabei um die Krone der Kaiserin Eugénie handeln. Sie wurde sichergestellt, den Berichten zufolge beschädigt.

Wie hoch der Schaden insgesamt ist, steht noch nicht fest. Später sagte Kulturministerin Dati, die Beute sei von „unschätzbarem Wert“. Die Stücke befanden sich in der Sammlung „Napoleon und die Kaiserin“. Darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem.

Männer stehlen Schmuckstücke aus dem Louvre

In dieser Sammlung befand sich „Le Parisien“ zufolge auch ein Diamant mit 140 Karat. Laut einer Quelle der Zeitung beim Louvre sei dieser Diamant aber nicht gestohlen worden.

Axel Ronde, Sprecher der Polizei, sagte dem Sender „Europe 1“, der Einbruch sei „wie in einem Film“ gewesen. Die Täter hätten genau gewusst, was sie taten. Da sie zielstrebig vorgegangen seien, geht er von einer organisierten Gruppe mit hoher krimineller Energie aus. „Sie drangen schnell vor und flüchteten schnell.“ Kulturministerin Rachida Dati zufolge hat die ganze Aktion nur vier Minuten gedauert.

„Es wird alles getan, um die Täter dieser inakzeptablen Tat so schnell wie möglich zu fassen. Die Ermittler werden unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Paris mit Hochdruck daran arbeiten“, sagte Frankreichs neuer Innenminister Laurent Nuñez. „Ein Angriff auf den Louvre ist ein Angriff auf unsere Geschichte und unser Kulturerbe“, so der Minister, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war.

Weiterer Diebstahl in Paris noch nicht lange her

Mitte September hatte es bereits einen Diebstahl im Pariser Naturkundemuseum gegeben. Damals wurden Gold-Nuggets gestohlen, die – so vermuten es Experten – kurz darauf eingeschmolzen wurden. Sie zu finden, sei höchst unwahrscheinlich, sagte ein Experte „Le Parisien“. 

Das Museum bleibt nach eigenen Angaben am Sonntag geschlossen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.