Grundsteuer: Bericht: Tübingen mit höchster Grundsteuer im Südwesten

Grundstücksbesitzer in Tübingen zahlen laut einer Datenanalyse im Schnitt am meisten Grundsteuer im Land. Eine kürzliche Erhöhung sollte klamme Kassen entlasten. Ziehen andere Kommunen nach?

In Tübingen müssen Grundstücksbesitzer einem Bericht der „Stuttgarter Zeitung“ und der „Stuttgarter Nachrichten“ zufolge im Schnitt am meisten Grundsteuer im Südwesten zahlen. Die Stadt liege damit noch vor Stuttgart, berichten die Zeitungen unter Berufungen auf eine eigene Datenanalyse: Demnach liegt die Höhe dieser Steuer in Tübingen bei durchschnittlich 2,69 Euro pro Quadratmeter, in der Landeshauptstadt seien es 2,62 Euro. In die Analyse seien alle 1.101 baden-württembergischen Städte und Gemeinden einbezogen worden, hieß es weiter.

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und der Gemeinderat hatten wegen der schlechten finanziellen Lage vor einigen Monaten beschlossen, die Steuersätze für Grund- und Gewerbesteuer rückwirkend zum 1. Januar zu erhöhen. Der sogenannte Hebesatz für die Grundsteuer war dabei von 270 auf 350 Prozent angehoben worden. 

Eine solche Erhöhung werde in den kommenden Jahren in nahezu allen Gemeinden des Landes notwendig, sagte Palmer den Zeitungen zufolge. Laut Analyse wäre Tübingen auch mit dem alten Hebesatz noch unter den zehn Kommunen mit der höchsten Grundsteuerbelastung gelandet.

Der Gemeindetag verwies in diesem Zusammenhang erneut auf die schwierige Lage der kommunalen Finanzen. Vielerorts stünden schwierige Haushaltsberatungen an. Mehrbelastungen oder Einschränkung von Leistungen dürften unvermeidlich sein. „Die Erhöhung der Grundsteuer kann hierbei ein Element sein.“