Neuer Bericht: US-Behörde nennt Ursache für Implosion der „Titan“

Laut einem Bericht der US-Verkehrssicherheitsbehörde sorgte eine Fehlkonstruktion dafür, dass die „Titan“ implodierte. Demnach wies das Tauchboot zahlreiche Anomalien auf.

Im Sommer 2023 sorgte der Fall der „Titan“ weltweit für Aufsehen. Nach der mehrtägigen Suche im Nordatlantik stand fest: Das Tauchboot auf dem Weg zum Wrack der „Titanic“ war implodiert. Fünf Menschen starben dabei.

Am Mittwoch veröffentlichte die US-Behörde National Transportation Safety Board (NTSB) ihren Abschlussbericht über das Unglück – und kommt zum Ergebnis, dass ein Konstruktionsfehler die Ursache dafür war.

Mangelhafte Ingenieursarbeit habe „zur Konstruktion eines Druckbehälters aus Kohlefaserverbundwerkstoff geführt, der zahlreiche Anomalien aufwies und die erforderlichen Festigkeits- und Haltbarkeitsanforderungen nicht erfüllte“, heißt es in dem NTSB-Bericht.

Zudem habe die BetreiberfirmaOceangate das Tauchboot vorher nicht ausreichend getestet. Über die tatsächliche Belastbarkeit des Bootes habe sie deshalb keine verlässlichen Erkenntnisse gehabt.

„Titan“: Betreiberfirma hielt Standardrichtlinien wohl nicht ein

Weiter heißt es in dem Bericht, dass die Suche nach der „Titan“ schneller verlaufen wäre, wenn Oceangate die Standardrichtlinien für Notfallmaßnahmen eingehalten hätte. Dadurch wären „Zeit und Ressourcen“ gespart worden – „auch wenn eine Rettung in diesem Fall nicht möglich war“.

Die neuen Erkenntnisse decken sich mit einem Bericht der US-Küstenwache aus dem August dieses Jahres, der zu dem Schluss kam, dass das Unglück hätte verhindert werden können. Die Küstenwache warf Oceangate darin schwere Versäumnisse vor.

Demnach wiesen die Sicherheitsvorkehrungen bei der Betreiberfirma „kritische Mängel“ auf. Es gebe ein eklatantes Missverhältnis zwischen Sicherheitsprotokollen und tatsächlicher Praxis.

Das Boot war seit 2021 auf Unterwasser-Reisen zur Fundstelle der „Titanic“ unterwegs. Der letzte Tauchgang fand am 18. Juni 2023 statt. Danach folgten langwierige Ermittlungen zur Katastrophe.

Quellen:Guardian„, „Spiegel„, RND