Das OVG bestätigt: Eine Statue zur Erinnerung an Frauen, die im Zweiten Weltkrieg in japanischen Bordellen missbraucht wurden, darf nicht mehr am Unionsplatz stehen. Der Bezirk bietet eine Lösung an.
Das Denkmal der koreanischen „Trostfrauen“ in Berlin-Moabit muss beseitigt werden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) wies eine Beschwerde des Korea-Verbands gegen eine entsprechende Entscheidung des Verwaltungsgerichts zurück.
Die Begründung für die Beschwerde erfülle nicht die gesetzlichen Vorgaben, teilte das OVG mit. Der Verband sei darin nicht ausreichend auf die Erwägungen des Verwaltungsgerichts eingegangen (OVG 6 S 109/25).
Der Korea-Verband und der Bezirk Mitte streiten seit langem um den Platz der Statue, die die Nachbildung einer Skulptur zur Erinnerung an Opfer sexueller Gewalt im Zweiten Weltkrieg ist, die vor der japanischen Botschaft in Seoul steht.
Keine weitere Verlängerung
Im Jahr 2020 war eine Genehmigung für ein Jahr erteilt worden und wurde verlängert. Da sich Verband und Bezirk später nicht über den weiteren Verbleib der Statue einigen konnten, landete der Fall vor Gericht.
Im April 2025 entschied das Verwaltungsgericht, dass das „Trostfrauen“-Denkmal bis zum 28. September an seinem bisherigen Standort am Unionsplatz bleiben darf. Eine weitere Verlängerung lehnten die Richter am vergangenen Montag dann aber ab. Der gemeinnützige Verein habe keinen Anspruch auf eine weitere Duldung der Statue im öffentlichen Straßenraum glaubhaft gemacht.
Bezirk nennt Alternative
Das Bezirksamt Mitte fordert die Beseitigung der Statue, hat aber angeboten, dass sie einen neuen Standort in der Unionsstraße 8 bekommt – rund 100 Meter vom bisherigen Standort entfernt und im Umkreis zum Museum der Trostfrauen. Dort könne eine öffentlich zugängliche Fläche der Mietergenossenschaft Unionplatz Tiergarten genutzt werden. Der Bezirk sicherte Hilfe bei der Umsetzung zu.
Der Begriff „Trostfrauen“ ist ein Euphemismus für Zehntausende Asiatinnen, die während des Pazifikkrieges im Zweiten Weltkrieg in japanischen Frontbordellen von Soldaten der japanischen Armee sexuell missbraucht wurden. Die Statue erinnert an die Opfer.