Strukturwandel: Saarländer blicken optimistischer auf Strukturwandel

Mehr Saarländer glauben an eine Zukunft als Industrieland – trotz Stellenabbau bei Auto und Stahl. Was eine Studie noch an Ergebnissen bringt.

Die Saarländer sind beim Strukturwandel in ihrem Land zuversichtlicher geworden. Nach einer repräsentativen Studie glaubten 67 Prozent der Befragten, dass das Saarland den Strukturwandel erfolgreich bewältigen werde, teilte die Staatskanzlei zum Strukturwandel-Report 2025 mit. Im Vorjahr seien es noch 58 Prozent gewesen.

„Die Saarländerinnen und Saarländer haben ein realistisches Bild vom Strukturwandel – sie blicken aber zugleich mit Zuversicht nach vorn“, teilte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) mit. 61 Prozent seien überzeugt, dass das Saarland Industrieland bleibe. Und 74 Prozent hielten die Umstellung der Industrie auf Wasserstoff für sinnvoll (beides plus 7 Prozentpunkte). 

Der Strukturwandel-Report Saarland 2025 ist eine Studie der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Staatskanzlei. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von 1.000 Saarländern vom 27. Mai bis 18. Juni.

Auch Vertrauen in Demokratie gewachsen

„Bemerkenswert ist zudem, dass die Demokratiezufriedenheit – entgegen dem Trend in zahlreichen anderen Bundesländern – um sieben Prozentpunkte auf 54 Prozent substanziell und signifikant zugenommen hat“, teilte der wissenschaftliche Leiter des Reports, Politikwissenschaftler Felix Hörisch von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit in Mannheim, mit. 

„Dieses Vertrauen ist für die Landesregierung Bestätigung und Verpflichtung zugleich“, sagte Rehlinger. Das Saarland steht mitten in einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die im Land wichtigen Industrien Stahl und Auto sind von der sozialen und ökologischen Transformation besonders betroffen sind.

Strukturwandel ist „Riesen-Herausforderung“

Die deutsche Autoindustrie und ihre Zulieferer stecken in einer schwierigen Lage: Es kommt zu massiven Stellenabbau, der auch Standorte im Saarland trifft. Und die saarländische Stahlindustrie wandelt sich: Sie stellt ihre Produktion auf grünen Stahl um. 

Der Strukturwandel im Saarland sei „eine Riesen-Herausforderung“, sagte Hörisch vor Kurzem. Das Land sei eines der industrialisiertesten Bundesländer und habe die drittgrößte Industriequote von allen Bundesländern nach Bayern und Baden-Württemberg.