Die gute Nachricht für die Volleyballerinnen vom ETV aus Hamburg vor ihrer Bundesliga-Premiere ist: Sie können nicht absteigen. In drei Jahren will der Club dann konkurrenzfähig sein.
In der CU Arena im Hamburger Stadtteil Neugraben wird am Samstag Sportgeschichte geschrieben. Jedenfalls aus Sicht des Eimsbütteler TV. Ab 19.30 Uhr treten die Volleyballerinnen des Clubs zu ihrer Premiere in der Volleyball-Bundesliga an. Zu Gast ist Ex-Meister Allianz MTV Stuttgart und den ETV-Verantwortlichen ist klar, dass für die Auswahl von Cheftrainer Markus Friedrich alles andere als eine klare Niederlage schon eine große Überraschung wäre. „Für uns geht es erst einmal darum zu schnuppern, was passiert auf der anderen Seite des Netzes“, sagte Friedrich.
Für den ETV ist das große Ganze wichtiger als der Ausgang der Partie. So ist der Verein einer von drei Pro-Zweitligisten, die sich für die Teilnahme an der VBL entschieden haben, nachdem die Liga eine Aufstockung von neun auf zwölf Teams und eine Nichtabstiegsregelung für die kommenden zwei Jahre beschlossen hatte. Dass es nunmehr doch nur elf Mannschaften sind, liegt am Rückzug des SC Potsdam.
Das Anliegen sei von der Liga schon 2023 an den ETV herangetragen worden, wie der 1. Vorsitzende Frank Fechner berichtete. Die Entscheidung, sich schließlich für die VBL anzumelden, sei etwas Besonderes gewesen, betonte er. Denn der ETV gilt als großer Amateur-Sportverein. Zwar verfügt der Club auch über Leistungssport-Mannschaften, doch der Schritt, mit einem Team in einer Profiliga zu starten, ist Neuland.
So gehören auch nur vier neue Spielerinnen dem nun als ETV Hamburger Volksbank Volleys antretenden Team an. Als einzige Akteurin im Kader ist die US-Amerikanerin Hannah Ammerman mit einem Profi-Vertrag ausgestattet.
Angesichts der Voraussetzungen gebe es in der ersten Saison daher auch keine tabellarischen Ziele, betonte Friedrich. Er stellte aber klar: „Natürlich gibt es Spiele, die wir gewinnen müssen – wie im Pokal.“ In diesem Wettbewerb trifft der ETV im November im Achtelfinale auf ein unterklassiges Team aus der Qualifikation.
In drei Jahren jedoch will sich der ETV in der Liga etabliert haben – sportlich wie auch finanziell. Auf einen mittleren sechsstelligen Betrag bezifferte Fechner den aktuellen Etat, der in den kommenden Jahren jedoch deutlich erhöht werden soll und muss. Denn um konkurrenzfähig zu werden, braucht es gerade im Kader weitaus mehr als nur einer Profispielerin wie Ammerman.