Mit neuen Radhaubitzen und unbemannten Systemen will die Bundeswehr in Augustdorf ihre Brigade stärken und reagiert damit auf die „Zeitenwende“. Der neue Verband kann schnell verlegt werden.
Mit einem feierlichen Fahnenappell hat die Bundeswehr in Augustdorf in Nordrhein-Westfalen einen neuen Verband in Dienst gestellt. Als Teil der Panzerbrigade 21 soll das Artilleriebataillon 215 in Zukunft schnell an die Nato-Ostflanke verlegt werden können und dort mit seinen Radhaubitzen und unbemannten Waffensystemen die Kampftruppen aus dem Hinterland unterstützen. Die Geschosse haben eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern. Diese Fahrzeuge werden nicht von schweren Ketten angetrieben und benötigen für die Verlegung zum Beispiel nach Litauen keine Bahnlinien oder Schwertransporter.
Noch aber muss die Industrie diese Fahrzeuge liefern. Der neue Kommandant Fabian Kolbe leistet vorerst mit einem 26-köpfigen Stab Aufbauarbeit, muss Konzepte schreibe und die Ausbildung vorbereiten. Stationiert ist der neue Verband in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne.
„Die Neuaufstellung eines Verbandes ist zweifelsohne ein sehr bedeutsames Ereignis und Ausdruck der Zeitenwende. Als erste Brigade der Mittleren Kräfte freuen wir uns sehr, bald auf Artillerieunterstützung aus den eigenen Reihen setzen zu können“, sagte Brigadegeneral Marco Eggert beim Appell vor Gästen aus der Region am Rande des Teutoburger Waldes im Kreis Lippe.
Von 1958 bis 2015 gab es in Augustdorf das Panzerartilleriebataillon. Die Bezeichnung 215 wurde übernommen, auch wenn der neue Verband eine andere taktische Aufgabe hat.