Laute Schritte im Wald? Für Rotwild kann das Stress bedeuten. Was der Jagdverband Hessen empfiehlt, um die scheuen Tiere zu schützen.
Wer schüchternes Rotwild nicht aufschrecken möchte, muss bei seinem Spaziergang im Wald vorsichtig sein. Schon ein lautes Knacken könne die Tiere aufscheuchen und Stressreaktionen auslösen, erklärte Markus Stifter, Sprecher des Landesjagdverbands Hessen. Demnach ist Rotwild eine sehr sensible und störungsempfindliche Wildart. Es braucht viel Ruhe, um sich wohlzufühlen.
Gestresstes Rotwild zieht sich zurück
Im Wald sei es wichtig, nur auf geschotterten Hauptwegen unterwegs zu sein, so Stifter. Während der Pilzsaison sollten Pilzsucherinnen und Pilzsucher morgens und abends nicht durch den Wald laufen, um das Wild nicht zu stören. Wird das Rotwild häufig aufgescheucht und gestört, können Wildschäden im Wald zunehmen.
Die Tiere halten sich dann nämlich überwiegend in dichten und dunklen Bereichen der Wälder auf. Anders als Rehe, die sich oft in Feldern oder in der Nähe zu Siedlungen aufhalten. Wie viel Rotwild in Hessens Natur unterwegs ist, ist nicht klar. Zählungen seien nur schwer möglich.
Achtung auf der Straße, Wildtiere kreuzen
Wer auf den Straßen unterwegs ist, sollte in der dunkler werdenden Jahreszeit vorsichtig fahren. Das Rotwild passe seinen Biorhythmus an die Tageshelligkeit an. Besonders bei Strecken über das Land oder zwischen Wäldern und Feldern sei die Wildunfallgefahr am höchsten. Um einen Unfall zu vermeiden sei es wichtig, langsam zu fahren, die Straßenränder im Blick zu behalten und immer bremsbereit zu sein.
Falls ein Zusammenstoß mit dem Wild droht, sollte unmittelbar eine Vollbremsung eingeleitet, gehupt und das Lenkrad festgehalten werden. Unfälle enden meist dann schwer, wenn Fahrzeuge in den Gegenverkehr geraten oder in den Graben rutschen, wie Stifter berichtete.