Bad Bunny ist Headliner bei der Super-Bowl-Halftime-Show 2026. Wie wurde der Latin-Star zum globalen Phänomen?
Es ist offiziell: Bad Bunny (31) wird in der Halbzeit-Show des Super Bowl 2026 auftreten. Für den Puerto-Ricaner ist das ein weiterer Meilenstein in einer Karriere voller Rekorde – und ein Symbol dafür, dass spanischsprachige Musik längst im globalen Mainstream angekommen ist. Denn kein anderer nicht-englischsprachiger Künstler hat den Sprung auf diese Bühne bisher in vergleichbarer Dimension geschafft. Wie wurde der Latin-Star zum globalen Phänomen?
Riesenerfolg mit neuem Album „DtMF“
Bad Bunny, bürgerlich Benito Antonio Marínez Ocasio, hat seit Jahren eine riesige Fangemeinde, vor allem in spanischsprachigen Ländern. Auf Instagram folgen ihm mehr als 49 Millionen Menschen (Stand: 30. September 2025). Den endgültigen globalen Durchbruch brachte sein Album „DeBÍ TiRAR MáS FOToS“ („DtMF“), erschienen im Januar 2025.
„DtMF“ ist Bad Bunnys sechstes Studioalbum und eine Liebeserklärung an Puerto Rico. Es umfasst 17 Songs und vereint traditionelle Genres wie Plena, Jibara, Salsa oder Bolero mit modernen Klängen wie Dembow. Das Album thematisiert Migration, kulturellen Widerstand und andere Herausforderungen für Puerto Rico. Das Album wurde ausschließlich mit puerto-ricanischen Künstlern aufgenommen. „Ich habe den Sound gefunden, der mich repräsentiert“, erklärte Bad Bunny im Interview mit dem Magazin „Time“.
Die Titelsingle „DtMF“ wurde zum TikTok-Trend, unter dem User Fotos geliebter Menschen oder Haustiere, die sie verloren haben, teilen – übersetzt bedeutet der Songtitel „Ich hätte mehr Fotos machen sollen“. In den globalen Spotify-Charts kletterte der Song auf Platz eins, aber auch alle übrigen Tracks des Albums befanden sich in den Top 50. In Deutschland stiegen mehrere Songs auch in die Charts ein. In den deutschen Albumcharts stieg das Album auf Platz 37 ein und kletterte schließlich auf Platz drei.
Vom Soundcloud-Act zum Spotify-König
Der 1994 in Puerto Rico geborene Künstler begann als Teenager, Musik auf der Plattform Soundcloud zu veröffentlichen. Sein Durchbruch gelang ihm 2016 mit der Single „Diles“. Seitdem hat er eine beeindruckende Karriere hingelegt. 2020 war er der erste nicht-englischsprachige Artist, der zum meistgestreamten Künstler des Jahres auf Spotify gekürt wurde. Das gelang ihm auch 2021 und 2022 wieder. Mit „Un Verano Sin Ti“ (2022) hält er außerdem den Rekord für das am meisten gestreamte Album auf der Musikplattform.
Bad Bunny ist bekannt für seine Mischung aus Latin Trap, Reggaeton und anderen lateinamerikanischen Musikstilen. Er singt ausschließlich auf Spanisch, was ihn zu einer Identifikationsfigur für die Latin-Community macht. Oft als der „King of Latin Trap“ bezeichnet, ist es auch Bad Bunny zu verdanken, dass spanischsprachige Rap-Musik weltweit Mainstream-Popularität erlangt hat.
Zentrales Thema in Bad Bunnys Musik ist seine Liebe zu Puerto Rico. Er nutzt seine Plattform, um auf soziale und politische Probleme in seiner Heimat aufmerksam zu machen. Mit seinem Song „El Apagón“ thematisierte er beispielsweise die Gentrifizierung und andere sozioökonomische Probleme wie Stromausfälle in Puerto Rico.
Auch abseits der Musik erhält Bad Bunny immer wieder Aufmerksamkeit: Privat sorgte er von 2023 bis 2024 mit seiner On-off-Beziehung mit Kendall Jenner (29) für Aufmerksamkeit, im März 2025 ging seine Calvin-Klein-Kampagne viral. Aktuell ist er neben Zoë Kravitz und Austin Butler im Film „Caught Stealing“ zu sehen.
Der Weg zum Super Bowl
Mit dem Super Bowl steht Bad Bunny nun vor der größten Bühne seiner Karriere. Für Fans ein historischer Moment: Spanischsprachige Musik erobert die wohl amerikanischste Show der Welt.
Brisant ist auch der Kontext: Noch vor Monaten hatte er erklärt, nicht in den USA auftreten zu wollen – aus Solidarität mit lateinamerikanischen Fans, die von Abschiebungen und ICE-Kontrollen betroffen sind. Kurz vor der Super-Bowl-Ankündigung schrieb der Musiker dann auf X auf Spanisch: „Ich denke, ich werde einen Termin in den Vereinigten Staaten wahrnehmen.“
Während die Begeisterung weltweit riesig ist, gibt es in Teilen der US-Öffentlichkeit auch Kritik: Rechte Stimmen mokieren sich darüber, dass er ausschließlich auf Spanisch singt. Für seine Fans überwiegt jedoch die historische Bedeutung: Bad Bunny bleibt seiner künstlerischen Linie treu – und setzt sie nun auf der größten Bühne der Welt fort.
Die Medienberichte überschlagen sich schon jetzt: „Bad Bunnys Super-Bowl-Halftime-Show wird Geschichte schreiben“, schreibt etwa „Rolling Stone“. „Bad Bunnys Super Bowl wird politisch sein“, schreibt das Magazin „Paper“: „Der Super Bowl ist die amerikanischste Bühne, die man sich vorstellen kann, und nun gehört sie einem puerto-ricanischen Superstar, der sich für das US-Publikum nie verwässert hat.“
Bad Bunny kommt 2026 auch nach Deutschland
Diesen Sommer sorgte Bad Bunnys Konzertreihe mit 30 Shows in San Juan für internationales Aufsehen: Stars wie LeBron James, Penélope Cruz oder Austin Butler reisten eigens nach Puerto Rico, um den Sänger in seiner Heimat zu erleben.
2026 folgt die große „DtMF“-Welttournee: Nach Stationen in Lateinamerika, Australien und Japan, spielt Bad Bunny ab Mai in Europa. Neben insgesamt zehn Konzerten in Madrid kommt Bad Bunny am 20. und 21. Juni auch für zwei Shows in die Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena. Tickets für die Shows waren innerhalb von wenigen Minuten ausverkauft. Am 22. Juli endet die Tour in Brüssel.