Wer eine Spiegelreflexkamera oder ein Teleskop nutzt, kann bei der Mondfinsternis mehr Details einfangen. Aber lohnt sich das für Einsteiger wirklich?
Für ein Erinnerungsfoto der totalen Mondfinsternis am Sonntag (7. September) taugt schon ein einfaches Smartphone. „Das kann man mit dem Handy aus der Hand fotografieren“, sagte die stellvertretende Leiterin des Hauses der Astronomie in Heidelberg, Carolin Liefke.
„Auf solchen Übersichtsfotos mit dem Handy wirkt der Mond oft erstaunlich klein“, sagte sie. Das liege an der „Mondtäuschung“ – einer optischen Täuschung. In der Nähe des Horizonts, von Vergleichsgrößen wie Landschaft und Gebäuden, erscheine der Mond durch das menschliche Auge größer als weiter oben am Himmel. „Der Effekt verschwindet auf Fotos“, erklärte Liefke.
Mondlandschaft sichtbar
Je besser die technische Ausrüstung sei, desto detailreicher würden die Fotos – beispielsweise mit einer Spiegelreflexkamera samt Teleobjektiv oder sogar durch ein Teleskop – fotografiert. Dann könne man auch die typische Mondlandschaft mit den sogenannten Mondmeeren erkennen, sagte sie.
Ein Stativ könne helfen, sei aber kein Muss. „Und dann kann man einen Standpunkt wählen mit einem dekorativen Motiv“, sagte Liefke.
Wer mit der Fotografie durch Teleskope keine Erfahrung hat, sollte sich nach ihrer Einschätzung aber keines extra für den Anlass ausleihen. „Das macht wenig Sinn, sich da reinzufuchsen“, sagte Liefke. Viele Sternwarten oder Sternfreunde-Vereine böten Veranstaltungen, bei denen auch Laien vielleicht mal durch ein Teleskop hindurch ein Foto machen könnten.
Halbschattenfinsternis für Laien nicht zu erkennen
Der Mond tritt am Sonntag schon vor dem Aufgang über Deutschland in den Kernschatten der Erde. Die totale Mondfinsternis dauert bis 20.53 Uhr. Dann schiebt sich der Vollmond wieder aus dem Kernschatten heraus, bevor er diesen um 21.57 Uhr ganz verlässt. Die sogenannte Halbschattenfinsternis sei allerdings nur noch für Fachkundige zu erkennen, sagte Liefke.