Täglich neue Fälle, teils komplexe Ermittlungen mit sichergestellten Daten, die ausgewertet werden müssen. Die hessischen Staatsanwaltschaften kommen kaum noch hinterher.
Die Zahl unerledigter Ermittlungsverfahren in Hessen wächst nach Angaben des Deutschen Richterbundes weiter. Zur Jahreshälfte hat sich die Anzahl demnach hessenweit auf 109.008 Fälle erhöht. Damit sind im ersten Halbjahr 2025 nochmals rund 1.107 offene Fälle bei den Behörden hinzugekommen.
Zuletzt hatte sich die Kurve in Hessen jedoch deutlich abgeflacht: Ende letzten Jahres gab es 107.901 offene Verfahren, 2023 waren es 107.836 gewesen. Zwischen 2021 und 2023 waren die Sprünge weit größer.
„Viele Strafverfahren ziehen sich in die Länge“
Die Zahlen gehen auf eine Umfrage bei den Justizverwaltungen der Länder zurück, die die vom Richterbund herausgegebene „Deutsche Richterzeitung“ durchgeführt hat. Berücksichtigt wurden dabei nur die Verfahren gegen namentlich bekannte Beschuldigte, wie es hieß.
Laut Verband blieb auch die Zahl neuer Verfahren bei den Staatsanwaltschaften auf Rekordniveau: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres haben die Ermittler in Hessen 212.601 neue Fälle registriert. „Im Ergebnis ziehen sich viele Strafverfahren in die Länge und Verfahrenseinstellungen nehmen zu“, erklärte der Bundesgeschäftsführer des Richterbundes, Sven Rebehn.