Aktenberge schrumpfen: Richterbund: Verfahrensstau in Brandenburg lichtet sich

Täglich neue Fälle, teils komplexe Ermittlungen: Bundesweit kommen die Staatsanwaltschaften kaum noch hinterher. Die Aktenberge in Brandenburg jedoch lichten sich etwas.

Bei den Staatsanwaltschaften in Brandenburg flacht die Bugwelle unerledigter Fälle langsam ab. Zur Jahresmitte waren es rund 24.000 offene Verfahren, wie aus einer Umfrage der Deutschen Richterzeitung bei den Landesjustizministerien hervorgeht. Am Vorjahresende lagen noch mehr als 36.000 unerledigte Fälle in den Schubladen. 2023 waren es sogar circa 43.000. 

Die Zahl der neu eingegangenen Verfahren ist bei den Staatsanwaltschaften den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. 2022 waren es noch rund 165.000, 2023 schon über 180.000. Im vergangenen Jahr kamen etwas mehr als 181.500 dazu. Im ersten Halbjahr 2025 waren es bereits knapp 91.000 Verfahren, wie aus den Angaben hervorgeht. 

So sieht der bundesweite Trend aus

Bundesweit bleibt die Lage angespannt. Zur Jahresmitte 2025 lag die Zahl der offenen Fälle mit rund 950.850 um etwa 13.000 über dem bisherigen Rekordstand vom Jahresende 2024. Im ersten Halbjahr 2025 zählten Ermittlungsbehörden mehr als 2,7 Millionen neue Verfahren. Damit hält das Niveau der Rekordjahre 2023 und 2024 an, in denen jeweils rund 5,5 Millionen neue Fälle über das gesamte Jahr hinzukamen.

Anlässlich der Zahlen fordert der Deutsche Richterbund eine schnelle Zusage der Länder für neue Stellen in der Justiz. Erst dann könnten die von der Bundesregierung zugesagten 450 Millionen Euro an zusätzlichen Mitteln fließen. „Die Strafjustiz darf nicht zum Flaschenhals bei der Kriminalitätsbekämpfung werden“, sagte der Bundesgeschäftsführer des Richterbundes, Sven Rebehn.