Tchibo, Smeg, Nespresso oder Severin: Welches Modell überzeugt im Milchaufschäumer-Test am meisten? Der stern liefert detaillierte Ergebnisse und hat weitere Tipps.
Wer daheim guten Milchschaum für Kaffee und Co. zubereiten möchte, benötigt den passenden Milchaufschäumer − der entweder bereits in der Kaffeemaschine integriert ist oder separat dazugekauft wird. Wer sich für einen elektrischen Milchaufschäumer entscheidet, hat die Wahl zwischen vielen Modellen. Manche sind kompakt, andere Induktionsmodelle sind größer und mit Griff. Der stern hat vier Modelle dem Praxistest unterzogen und sich über weitere lohnenswerte Modelle informiert. Nachfolgend erfahren Sie alles, was Sie zum Thema wissen sollten.
Milchaufschäumer-Test: Die ausgewählten Geräte
Die elektrischen Milchaufschäumer von Smeg, Tchibo, Severin und Nespresso wurden dem stern-Test unterzogen
© DOMENIC DRIESSEN
Smeg MFF02 MilchaufschäumerTchibo elektrischer MilchaufschäumerSeverin Spuma Lite Induktions-MilchaufschäumerNespresso Aeroccino3
Andere lohnenswerte Modelle
Folgende Modelle wurden nicht selbst getestet, sind aber in der Recherche aufgefallen:
WMF StelioBialetti Milchaufschäumer MK01Gastroback Design Milk and Chocolate Advanced
Fazit: Welcher ist der beste Milchaufschäumer?
Das Beste nicht zum Schluss, sondern vorab: Als Favorit und Kauftipp der stern-Kaufkosmos-Testredakteurin setzt sich das Modell von Nespresso durch. Es überzeugt in puncto Reinigung, Design, Handhabung, Lautstärke und Preis-Leistungs-Verhältnis. Vor allem: Es liefert cremigen Milchschaum, der sich prima mit Kaffee vermischt. Nur beim Pflanzendrink gibt es leichte Abstriche.
Der Preistipp der Redaktion kommt dagegen von Tchibo: Für in der Regel etwa 30 Euro bekommen Sie einen soliden Milchaufschäumer, der leise und zuverlässig arbeitet und auch mit pflanzlicher Milch prima zurechtkommt.
Im Test haben aber auch die anderen beiden Modelle überzeugt und unterschiedliche Stärken und Schwächen offenbart. Kein Modell enttäuscht.
Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests weiter unten.
Vergleichstabelle Milchaufschäumer
Smeg MFF02TchiboSeverin Spuma LiteNespresso Aeroccino3WMF StelioBialettiGastroback Design Milk and Chocolate AdvancedGesamteindruck
(max. 5 Sterne)⭐️⭐️⭐️⭐️
⭐️⭐️⭐️⭐️
Preistipp
⭐️⭐️⭐️⭐️
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Redaktionstipp
Nicht in der WertungNicht in der WertungNicht in der WertungAbmessungen*9,3 x 20 x 9,3 cm7 x 19 x 7 cm13,5 x 21 x 13,5 cm9 x 17 x 9 cm10,05 x 19,65 x 16,65 cmk.A.14 x 25,2 x 14 cmFassungsvermögen (Milch/Milchschaum)180/120 ml130 ml400/220 ml240/120 ml150 ml240/115 ml1000 mlMaximaltemperatur61/62 °C58 °C56/57 °C61/62 °Cnicht überprüftnicht überprüftnicht überprüftModi3232334Gewicht*840 g700 g1100 g450 g830 gk.A.1700 gBeschichtungKeramikAntihaft-BeschichtungAntihaft-BeschichtungAntihaft-BeschichtungAntihaft-Beschichtung (PFAS)Antihaft-BeschichtungAntihaft-BeschichtungDauer für 100 ml Milchschaum (Milch/Pflanzenmilch)56/70 sec.58/71 sec.52/70 sec.54/46 sec.nicht überprüftnicht überprüftnicht überprüftPreis (UVP)119 Euro39,99 Euro89,90 Euro79,99 Euro74,99 Euro94,90 Euro109,99 Euro
* Herstellerangabe
So haben wir die Produkte ausgewählt
Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Milchaufschäumer-Test ausgewählt:
Marken- bzw. bekannter Hersteller im getesteten Bereichelektrische Modelle im möglichst kompakten Formatgute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops wie Amazon oder Ottomindestens kalter und warmer Milchschaum möglich
So haben wir getestet
Los ging es bei allen Produkten mit dem klassischen Unboxing: Karton öffnen, Lieferumfang prüfen, Verarbeitung ansehen, mögliche Schäden ausschließen. Im zweiten Schritt haben wir uns die Beschichtung und den Rührbesen genauer angesehen.
Am wichtigsten ist aber die Bedienbarkeit: Wie einfach macht das Gerät Milchschaum? Was kann es außer heißem und kaltem Schaum noch? Wie voluminös ist der Schaum, wie heiß wird er? Letzteres haben wir mit einem Küchenthermometer überprüft. Außerdem wichtig: Kann der elektrische Milchaufschäumer im Test auch Pflanzenmilch problemlos aufschäumen? Im Test haben wir zu haltbarer Kuhmilch (3,5 Prozent Fett sowie 1,5 Prozent Fett) und einer klassischen Barista-Pflanzenmilch (Hafer) gegriffen. Was braucht es danach zur Reinigung? All diese Aspekte haben wir überprüft und bewertet. Nachfolgend die Einzelergebnisse.
1. Der Stylische: Smeg MFF02
Der kompakte Milchaufschäumer von Smeg ist ein Hingucker und hochwertig verarbeitet
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Optik: Der Milchaufschäumer von Smeg ist im Stil der 50er-Jahre gehalten − das Retrodesign ist typisch für die Marke. Bereits das Unpacking zeigt, dass die Optik ein wichtiger Punkt ist: Das Gerät kommt in einem schlicht designten Karton und ist in einen Stoffbeutel gehüllt. Damit kommt es besonders hochwertig daher. Positiv ist, dass Fingerabdrücke nicht zu sehen sind. Beschichtung, Rührarm, Deckel und generelle Verarbeitung wirken hochwertig. Der Rühreinsatz ist magnetisch zentriert und kann nicht falsch eingesetzt werden.
Handhabung: Das Modell von Smeg hat drei Modi: heiße Milch, heißen oder kalten Milchschaum. Die Soft-Touch-Taste reagiert schnell auf die Auswahl, allerdings ist es etwas ungewohnt, dass man nach der Auswahl ein paar Sekunden lang warten muss, bis das Gerät loslegt. Beim Aufschäumen ist es sehr leise und nach unter einer Minute ist ein feinporiger, cremiger warmer Milchschaum zu sehen, dessen Volumen sich zur (Kuh-)Milch fast verdoppelt. Kalter Milchschaum ist ebenso feinporig. Der Milchaufschäumer ist standfest und schaltet sich nach den Durchgängen ab.
Milchschaumqualität: Kuhmilch mit beiden Fettstufen kann das Smeg-Modell problemlos kalt und warm schäumen, selbst wenn sie bei Zimmertemperatur in den Behälter gegeben wird. Der Schaum ist feinporig und frei von Bläschen. Bei Pflanzenmilch kommt der Milchschaum aber nicht an die Standfestigkeit, die Cremigkeit und das Volumen der Kuhmilch heran.
Der warme Milchschaum aus Kuhmilch mit 3,5 Prozent Fettanteil ist beim Modell von Smeg ist sehr cremig und feinporig, ganz ohne Bläschen
Reinigung: Von außen genügt es, das Gerät mit einem feuchten Lappen zu reinigen. Fingerabdrücke und Co. sind kaum zu sehen. Nach dem Gebrauch reicht es dagegen nicht aus, nur mit warmem Wasser durchzuspülen. Sie sollten den elektrischen Milchaufschäumer mit einem Tuch auswischen und den Rührarm einmal herausnehmen (was sich durch den Arm praktisch gestaltet) und ebenfalls abspülen. Besonders am Boden bleibt ein Milchfilm, was sicher auch an der höheren Temperatur liegt. Damit nichts langfristig festbrennt, ist eine gründliche Reinigung wichtig. Die Keramikbeschichtung lässt sich aber generell einfach sauber halten.
Nach dem einfachen ersten Ausspülen sind noch deutliche Milchreste zu erkennen
Fazit: Im Milchaufschäumer-Test überzeugte das Modell von Smeg in einigen Punkten am meisten: Er ist sehr ansehnlich und ließ sich am einfachsten reinigen, da von außen keine Fingerabdrücke zu sehen sind und die Beschichtung hochwertig daherkommt. Er arbeitet sehr leise, der Schaum mit normaler Milch wird sehr voluminös und ist dabei feinporig und mischt sich prima mit Kaffee. Pflanzenmilch wurde dagegen nicht sehr schaumig. Das Fassungsvermögen reicht für etwa zwei Kaffeespezialitäten. Der Preis rechtfertigt weniger die Funktionalität als das ansprechende, hochwertige Design. Für Kaffee- und Design-Liebhaberinnen und -Liebhaber ist das Gerät ideal, wenn man bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
2. Der Preis-Leistungs-Sieger: Tchibo
Der elektrische Milchaufschäumer von Tchibo überzeugt vor allem durch sein Preis-Leistungs-Verhältnis
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Optik: Der Milchaufschäumer von Tchibo ist kompakt und ansehnlich: Er kommt im Edelstahllook daher. Er hat zwei selbsterklärende Knöpfe und auch die Verpackung macht einen guten, ansprechenden Eindruck. Anders als Smeg oder Nespresso wird allerdings Plastik zum Verpacken genutzt. Das Gerät lässt sich leicht herausnehmen und es braucht keine Erklärung zur Nutzung. Der Rührbesen ist klein und unauffällig. Allerdings lässt sich schon am Anfang erkennen: Fingerabdrücke und Milchreste lassen sich sicherlich gar nicht so einfach entfernen. Flecken sind auf dem Edelstahl nämlich sehr gut sichtbar.
Handhabung: Die Handhabung ist sehr einfach: Es gibt einen Knopf für kalten und einen für warmen Milchschaum. Heiße Milch kann das Gerät nicht machen. Beim Handling zeigt sich, dass die Füllmenge ausreichend für etwa zwei Heißgetränke ist – oder was man mit dem Milchschaum sonst vorhat. Das Gerät arbeitet sehr leise.
Milchschaumqualität: Das getestete Tchibo-Modell schäumt Kuhmilch mit 3,5 Prozent Fettanteil problemlos kalt und warm auf. Auch bei der Milch mit 1,5-prozentigem Fettanteil kommt nach knapp über einer Minute ein fluffiger, steifer Milchschaum heraus. Im Test kann die Konsistenz mit den anderen Modellen gut mithalten, ist aber etwas weniger feinporig. Die Temperatur liegt auch etwas unter den Modellen von Smeg oder Nespresso. Allerdings: Bei Pflanzenmilch liefert der günstigste Milchaufschäumer im Test das beste Ergebnis, braucht aber etwas länger dafür als für Kuhmilch.
Der warme Milchschaum aus Kuhmilch mit 3,5 Prozent Fettanteil ist beim Modell von Tchibo cremig und recht steif
Reinigung: Die Reinigung gestaltet sich wie bei den anderen Milchaufschäumern im Test auch: Am besten reinigt man die beschichtete Oberfläche mit einem feuchten Tuch, da das Ausspülen allein nicht ausreicht. Das Problem liegt aber im Außen: Fingerabdrücke und Milchschaumreste sind gut sichtbar und müssen etwas aufwendiger entfernt werden, wenn man Wert auf einen sauberen Look legt.
Nach dem Ausspülen erkennt man noch leichte Milchreste am Boden
Fazit: Für in der Regel etwa 30 Euro liefert der elektrische Milchaufschäumer alles, was ein gutes Modell können sollte. Wer auf der Suche nach einem soliden Gerät ist, nicht zu tief in die Tasche greifen möchte und keine allzu großen Barista-Ansprüche hat, ist mit diesem handlichen Gerät gut bedient.
3. Der Praktische: Severin Spuma Lite
Der Induktions-Milchaufschäumer von Severin ist besonders praktisch
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Optik: Der Induktions-Milchaufschäumer von Severin ist der größte im Test und kommt als einziger mit Griff daher. Beim Auspacken fällt auf, dass er am schwierigsten aus dem Karton herausgeholt werden kann. Er kommt in viel Plastik verpackt, aber macht einen guten, hochwertigen Eindruck. Der Rührbesen wird mit einer kleinen Plastikhilfe angebracht und diese wird dann herausgeholt, weil sich der Rührstab durch einen Magneten festsetzt. Insgesamt ist er damit der aufwendigste, wenn auch nur minimal. Und es ist natürlich immer noch nicht viel Arbeit, die Geräte in Gebrauch nehmen zu können. Positiv: Der Behälter kann herausgenommen und in der Spülmaschine gereinigt werden.
Handhabung: Wie das Modell von Smeg hat der Milchaufschäumer von Severin drei Funktionen und kann neben Milchschaum in heiß und kalt auch Milch erwärmen. Die Bedienung ist einfach und weitestgehend selbsterklärend. Im Test fällt allerdings auf, dass das Modell am lautesten ist: Sowohl beim Einstecken an den Strom gibt es einen lauten Piepton von sich, als auch beim Schäumen ist es vergleichsweise laut. Positiv: Als einziges Modell hat es einen erkennbaren Ausguss für den Milchschaum, sodass nichts über den Rand hinausläuft.
Milchschaumqualität: Die Qualität des Milchschaums ist sehr gut: Nutzt man Kuhmilch mit einem Fettanteil von 3,5 oder 1,5 Prozent, bekommt man recht feinporigen und steifen Schaum in unter einer Minute. Mit Pflanzenmilch hat das Gerät allerdings – wie andere Modelle auch – seine Probleme: Der Milchschaum war deutlich weniger steif als mit der herkömmlichen Variante. Auffällig: Der Milchschaum ist am kältesten und liegt bei nur 56/57 Grad Celsius. Er fällt auch etwas schneller zusammen als bei den anderen Modellen.
Der warme Milchschaum aus Kuhmilch mit 3,5 Prozent Fettanteil ist beim Modell von Severin cremig, aber nicht sehr steif − was sicher auch an der geringeren Temperatur liegt
Reinigung: Die Reinigung ist dagegen am einfachsten: Als einziges Modell hat es im Test ausgereicht, den Behälter mit warmem Wasser auszuspülen, um alle Milchreste entfernen zu können – sowohl von der Kuhmilch als auch von der Pflanzenmilch. Zudem kann der Behälter bei stärkerer Verschmutzung in die Spülmaschine gegeben werden. Das ist gerade bei längerer Nutzung sicher sinnvoll und hilfreich.
Einzig beim Modell von Severin reicht es aus, es nach dem Aufschäumen durchzuspielen
Fazit: Für Haushalte, die einen größeren Behälter bevorzugen, der sich zudem schnell und einfach reinigen lässt, ist Severin die richtige Wahl. Praktisch ist auch der Ausguss. Allerdings ist das Modell in der Küche etwas sperrig.
4. Der Ausgewogene: Nespresso Aeroccino3
Der Aeroccino3 von Nespresso hält, was er verspricht: Er kreiert luftigen Milchschaum
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Optik: Der kompakte Milchaufschäumer von Nespresso macht einen guten ersten Eindruck: Er kommt in einem ansehnlichen Karton und ist durch die Wellungen an der Oberfläche nicht nur schick, sondern auch griffig, auch ohne Extragriff. Verpackt ist das Gerät in Papier – ebenfalls positiv. Er ist zudem der leichteste im Milchaufschäumer-Test.
Handhabung: Die Handhabung ist solide: Es gibt einen einzigen Knopf, mit dem man kalten und heißen Milchschaum zubereiten kann, wenn man ihn unterschiedlich lange drückt. Die Rührspirale ist ebenfalls wenig ausgefallen und ebenso solide wie der Rest des Produkts.
Milchschaumqualität: Was die Qualität des Milchschaums angeht, gibt es wenig zu beanstanden: Kuhmilch wird in beiden getesteten Varianten feinporig und cremig und ist damit ideal für Kaffeespezialitäten, sowohl kalt als auch warm. Die Konsistenz der ausgewählten Barista-Pflanzenmilch kann dagegen nicht mithalten, wird allerdings auch recht cremig. Und: Sie hat genau die richtige Temperatur. Dabei arbeitet das Gerät so leise, dass man es kaum hört.
Der warme Milchschaum aus Kuhmilch mit 3,5 Prozent Fettanteil ist beim Modell von Nespresso cremig und feinporig
Reinigung: Die Reinigung gestaltet sich ähnlich der der anderen Testmodelle. Es reicht nicht aus, nur mit warmem Wasser durchzuspülen, sondern es benötigt ein Tuch, um die Milchreste auszuwischen. Von außen sind Verschmutzungen dagegen kaum erkennbar, nur am oberen Rand sollte man einmal nachwischen.
Nach dem Reinigen mit Wasser und ohne Tuch bleibt auch beim Modell von Nespresso ein Milchfilm zurück
Fazit: Mit dem Modell von Nespresso, das sich im mittleren Preissegment bewegt, macht man wenig falsch. Es liefert Qualität, richtige Temperatur und kaum Geräusche. Dabei hat es ein schickes Design, ist leicht und lässt sich vergleichsweise einfach sauber halten. Dass es nur einen Knopf gibt, ist zwar schick, aber kann auch zu Problemen in der Handhabung führen, wenn man beispielsweise aus Versehen zwei Mal drückt. Und: Dass das Modell keine warme Milch zubereiten kann, ist ein leichter Abstrich.
Weitere lohnenswerte Modelle
1. Sehr gute Milchschaumqualität: WMF Stelio
Neben den getesteten Modellen, taucht bei empfohlenen elektrischen Milchaufschäumern auch die Marke WMF häufig auf. Das Modell Stelio kann heißen und kalten Milchschaum sowie heiße Milch zubereiten. Es weist eine LED-beleuchtete Taste, eine automatische Abschaltfunktion sowie eine Antihaftbeschichtung auf. Das Gehäuse ist aus Cromargan − schick, aber sicherlich ebenso unpraktisch in der Reinigung wie beim Testmodell von Tchibo. Das Gerät wird häufig positiv bewertet, die Milchschaumqualität wird häufig hervorgehoben. Zu diesem Ergebnis kommt auch die dänische Testseite Taenk.
Allerdings: Der WMF Stelio weist offenbar eine Antihaftbeschichtung aus PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) auf. Diese sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ gelten als problematisch und können bei Freisetzung schädlich sein. Sie reichern sich in der Umwelt, Nahrungskette und im menschlichen Körper an. Sie werden eingesetzt, weil sie eine wasser- und fettabweisende Wirkung haben. Warentest schreibt zu dem Thema: „Wer schon ein Gerät mit PFAS-Beschichtung hat, kann es unbedenklich weiter nutzen: Bei den üblichen Betriebstemperaturen von 60 bis 70 Grad wird kein PFAS freigesetzt. Vom Neukauf solcher Milchschäumer rät die Stiftung Warentest aus Umweltgründen jedoch ab.“
2. Authentisches, italienisches Design: Bialetti
Der elektrische Milchaufschäumer von Bialetti war ebenfalls nicht Teil des Tests, gilt aber als stylisches Modell für Kaffeeliebhaberinnen und -liebhaber, die sich italienisches Flair für daheim wünschen. Es kommt mit doppeltem Schwingbesen zum Aufschäumen und Mischen der heißen Milch daher. Auch kalter Milchschaum ist möglich. Die Zubereitung dauert länger als bei den Modellen aus dem Milchaufschäumer-Test: etwa 80 Sekunden, so der Hersteller. In den Bewertungen von Käuferinnen und Käufern werden Qualität, Handhabung und Optik hervorgehoben. Die Reinigung sei einfach, heißt es. Allerdings gibt es hinsichtlich Haltbarkeit, Größe und Milchschaumqualität gemischte Meinungen.
3. Qualität in allen Bereichen: Gastroback Design Milk and Chocolate Advanced
Ein Gerät, das in vielen Tests überzeugt, stammt von Gastroback. Das Modell „Design Milk and Chocolate Advanced“besitzt eine energiesparende Induktionstechnologie. Diese verhindert ein Anbrennen der Milch und sorgt für gleichmäßige Ergebnisse. Es gibt vier Automatikprogramme: Cappuccino-Milchschaum, Kalt-Aufschäumen, warme Milch und Hot Chocolate. Der 1-Liter-Edelstahlbehälter ist spülmaschinengeeignet und sorgt für einfache Reinigung. Das beleuchtete Bedienelement ermöglicht eine intuitive und einfache Handhabung, so der Hersteller. Der Milchaufschäumer zählt zu den Modellen mit sehr positiven Bewertungen. Bei Amazon heißt es, dass die Milchschaumqualität sehr gut und der Schaum langanhaltend sei. Reinigung und Temperatureinstellung seien ebenfalls sehr gut. Allein zur Langlebigkeit gibt es geteilte Meinungen.
Elektrische Milchaufschäumer: Die wichtigsten Fragen & Antworten
Welche Arten von Milchaufschäumern gibt es?
Dampfdüse: Mithilfe einer Dampfdüse wird Luft in die Milch eingearbeitet und sie wird gleichzeitig erhitzt, damit sie schaumig wird. Diese Technik kommt in den meisten Cafés zum Einsatz; häufig sind diese Geräte in eine Espresso- beziehungsweise Siebträgermaschine integriert. Anders als bei elektrischen Modellen wird die Dampfdüse knapp über die Oberfläche gehalten, während elektrische Modelle mit einem Rührstab am Boden arbeiten.Elektrische Milchaufschäumer: Diese Geräte für den Heimgebrauch schäumen Milch automatisch auf und erhitzen sie dabei. Sie können auf zwei Varianten zurückgreifen: Rührmechanismus oder Induktionstechnologie. Beide Varianten liefern guten Milchschaum für Hobby-Baristas.Manuelle Milchaufschäumer: Außerdem gibt es manuelle Milchaufschäumer, die in der Regel am günstigsten sind. Mit einer French Press kann durch schnelles Pumpen feinporiger Schaum per Hand erzeugt werden, was natürlich etwas Aufwand erfordert. Zudem gibt es Quirls, die in die (Pflanzen-)Milch gehalten werden. Bei beiden Varianten muss die Milch zuvor etwas erwärmt werden, damit warmer Milchschaum herauskommt. Diese Variante sorgt meist für die geringste Milchschaumqualität.
Welche Milch ist geeignet?
Die Milchschaumqualität hängt vom Eiweißgehalt der Milch ab. Er sollte bei etwa 3,3 Prozent liegen und liegt bei den gängigen Milchsorten aus dem Supermarkt in der Regel bei 3,2 bis 3,8 Prozent; der Fettanteil spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Er ist für den Geschmack entscheidender: Fettarme Milch gilt als weniger geschmacksintensiv. Ideal ist also eine 3,5-prozentige Kuhmilch aus dem Supermarkt. Haltbare Milch schäumt zudem etwas besser als frische. Bei Pflanzenmilch, etwa Soja oder Hafer, ist es ratsam, zur Barista-Variante zu greifen, die mehr Eiweiß aufweist.
Wichtig ist, dass Sie beim Aufschäumen zugekühlter Milch mit einer Anfangstemperatur von ca. vier bis acht Grad Celsius greifen. Kältere Milch benötigt etwas mehr Zeit, führt aber leichter zu einer guten Milchschaumqualität. Die Temperatur beim Aufschäumen sollte idealerweise zwischen 60 und 65 Grad Celsius liegen. So wird der Milchschaum schön fest und die Milch schmeckt frisch und süßlich. Bei über 70 Grad Celsius verbrennt der Milchzucker und der charakteristische Geschmack geht verloren. Zudem hält der Milchschaum nicht so lange.
Wie gebe ich den Milchschaum am besten in den Kaffee?
Wenn die Milch aufgeschäumt wurde, klopfen Sie den Behälter leicht auf den Tisch, um mögliche Milchbläschen verschwinden zu lassen. Da sich Milchschaum nach etwa 30 Sekunden beginnt, abzusetzen, sollten Sie den Behälter bis zum Eingießen drehend bewegen. Dann kippen Sie Espresso in die Tasse und gießen den Milchschaum langsam hinein. Herkömmliches Kakaopulver sollten Sie nicht darauf geben, da es den Schaum zerstören kann. Besser: Zartbitter- beziehungsweise Backkakao.
Übrigens: Feinporiger, cremiger Milchschaum ist qualitativ am besten. Er verbindet sich mit dem Espresso und sorgt am Ende für ein ausgewogenes Getränk. Zu fester, grobporiger Milchschaum verbindet sich weniger mit dem Getränk und bleibt oben stehen, sodass man ihn zwar prima löffeln kann, es aber ein Getränk mit zwei getrennten Bestandteilen wird.
Guten Cappuccino oder Latte Macchiato kann man mit der richtigen Handhabung auch zu Hause machen
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Warmer (Pflanzen-)Milchschaum eignet sich für Getränke wie Cappuccino oder Latte Macchiato; kalter Milchschaum kann für Eiskaffee, Iced Lattes, kalte Kaffeespezialitäten und als Topping für Desserts verwendet werden. Letzterer ist in der Regel nicht so cremig und langanhaltend wie warmer, da das Erhitzen fehlt.
Wie reinigt man einen Milchaufschäumer?
Da elektrische Milchaufschäumer meist beschichtet sind, sollten Sie nicht zu aggressiven Reinigungsmitteln oder kratzigen Bürsten greifen. Dennoch ist es wichtig, das Gerät nach jedem Durchgang zu säubern, um zu verhindern, dass sich mit der Zeit ein Milchfilm bildet, der die Milchschaumqualität beeinträchtigt. Gehen Sie beim Reinigen wie folgt vor:
Nehmen Sie den Milchaufschäumer vom Sockel und entfernen die entnehmbaren Teile wie Deckel und Rührbesen.Die losen Teile können Sie unter warmem Wasser abspülen und etwas Spülmittel nutzen. Manche Teile sind spülmaschinengeeignet und können in die Spülmaschine gegeben werden.Den Behälter sollten Sie mit einem feuchten Tuch oder Schwamm auswischen. Bei hartnäckigeren Milchreste können Sie etwas Spülmittel nutzen. Achten Sie darauf, dass kein Film zurückbleibt, der eventuell Auswirkungen auf das spätere Erhitzen haben könnte.Im Anschluss trocknen Sie die Teile gründlich ab oder lassen Sie luftrocknen.
Bei regelmäßiger und langer Nutzung kann es sinnvoll sein, den Milchaufschäumer gründlich mit einem Essig-Wasser-Gemisch zu reinigen. Dieses hilft auch gegen Kalk.
Hat Stiftung Warentest Milchaufschäumer getestet?
Stiftung Warentest hat zuletzt keinen Milchaufschäumer getestet, verweist auf seiner Website aber auf einen aktuellen Test seiner „dänischen Kollegen“ von Taenk. Als Testsieger ging dort 2024 der Severin Spuma 500 SM 3585 hervor. Auch Modelle von Gastroback (Latte Magic) und Smeg (MFF01) schnitten bei der Überprüfung gut ab. WMF (Modell Stelio) hätte einen der vorderen Plätze ergattert, würde es nicht eine Beschichtung mit PFAS aufweisen, so die Testerinnen und Tester.
Quellen:Barista Passione / House of Coffee / Happy Coffee / Stiftung Warentest /Taenk