Fußball-Bundesliga: Livestream, Socken und Fitness: Boniface startet in Bremen

Ein Medizincheck stoppt den Mailand-Deal, ein Livestream wird für Werder unterbrochen – warum Victor Boniface jetzt mit neuer Nummer und frischen Socken an der Weser durchstartet.

Online-Spiele, die Verdoppelung der Rückennummer, ein Paar neue Socken und allem voran natürlich die körperliche Fitness: Die Themen bei der Vorstellung von Victor Boniface beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen waren breit gestreut. Ganz oben stand natürlich die Gesundheit. „Wenn mein Körper nicht bei 100 Prozent wäre, wäre ich im Krankenhaus und könnte nicht mit ihnen sprechen“, sagte der 24-Jährige bei seiner Vorstellung an der Weser.

Der Nationalspieler Nigerias wollte eigentlich von Werders Liga-Rivalen Bayer Leverkusen zum AC Mailand wechseln. Nachdem der Medizincheck aus Sicht der Italiener aber negativ ausgefallen war, wurde daraus nichts.

Boniface wollte in Deutschland bleiben

Auch an seinem Status als dritter Stürmer beim deutschen Meister von 2024 hätte sich nach der Freistellung von Trainer Erik ten Hag nichts geändert. Der Schritt nach Bremen sei deshalb einfach gewesen: „Ich hatte einige Angebote aus anderen Ländern, aber ich wollte in Deutschland bleiben.“ Generell sei es im Fußball so, dass „alles passieren“ könne, sagte Boniface.

Für den Medizincheck und die Vertragsunterschrift an der Weser hatte Boniface, der in den vergangenen beiden Saisons insgesamt 22 Bundesliga-Treffer für Leverkusen erzielte, sogar ein live von ihm gestreamtes Online-Spiel unterbrochen. „Ich konnte das im Stream nicht sagen, sondern habe gesagt, dass ich zu einer Hochzeit gehe.“ Nachdem alles erledigt war, habe er das Spiel und die Übertragung im Internet dann fortgesetzt.

Alte Rückennummer wird verdoppelt

Bei Werder, das mit dem Aus im DFB-Pokal in Bielefeld und einem Punkt aus den beiden ersten Spielen nur mäßig in die neue Saison gestartet ist, wird Boniface die Nummer 44 tragen. In Leverkusen war es noch die 22, die er eng mit dem Todesjahr seiner Mutter verbindet. In Bremen trägt diese Nummer aber der derzeit verletzte Innenverteidiger Julian Malatini. Also wurde auf 44 verdoppelt.

Boniface bleibt bis zum Saisonende auf Leihbasis in Bremen. Eine Kaufoption haben beide Clubs nicht vereinbart. Ob es dann im Juli 2026 vielleicht doch noch weitergehen könnte, wollte der Nigerianer nicht beurteilen: „Das kann man nicht sagen. Ich bin erst seit zwei Tagen hier.“ Gefragt nach seinen kurzfristigen Zielen mit Werder, blieb der 24-Jährige zunächst zurückhaltend. Ganz oben auf der Liste steht: „Fit bleiben“.

Erste Bewährungsprobe gegen Mönchengladbach?

Viel über seine neue sportliche Heimat wusste der Werder Angreifer nicht. Besonders in Erinnerung ist ihm aber geblieben, dass er nach seinem Autounfall im Oktober vergangenen Jahres das erste Spiel im Weserstadion absolviert hatte. Beim 2:2 hatte er Leverkusen mit 1:0 in Führung gebracht.

Die erste potenzielle Bewährungsprobe für Victor Boniface wartet nach der Länderspielpause. Am 14. September gastiert Werder Bremen bei der Borussia aus Mönchengladbach, die ebenfalls erst einen Punkt auf ihrem Konto hat. Ob der Nigerianer dann die Socken trägt, die er bei seiner Vorstellung mit einem Journalisten geschenkt bekam, bleibt offen.