Auf der Iberischen Halbinsel hat die Feuerwehr am Montag noch immer gegen Waldbrände angekämpft. Fast tausend Einsatzkräfte versuchten im Zentrum Portugals das Wiederaufflammen eines riesigen Waldbrands zu verhindern, wie die portugiesischen Behörden erklärten. Es handelt sich laut dem Naturschutzinstitut ICNF um den größten Waldbrand in der Geschichte des Landes. Der spanische Zivilschutz meldete unterdessen noch 14 Brände, die eine Gefahr für Anwohner und Häuser darstellten.
In Portugal und Spanien wüten seit mehreren Wochen Waldbrände. Seit Ende Juli kamen bei den Feuern in beiden Ländern jeweils vier Menschen ums Leben.
Der größte Waldbrand in Portugal war nach Angaben des Zivilschutzes am Sonntag unter Kontrolle gebracht worden. Er habe bislang eine Fläche von mehr als 64.400 Hektar zerstört, sagte ein Zivilschutzsprecher, Telmo Ferreira, der Nachrichtenagentur AFP. Neben den fast tausend Feuerwehrleuten seien am Montag noch immer 300 Fahrzeuge im Einsatz gewesen, betonte Ferreira. Die Zahl werde voraussichtlich allmählich reduziert.
Der Zivilschutz meldete am Montag zunächst keine neuen Ausbrüche. Damit wuchs die Hoffnung auf eine weitere Entspannung der Lage.
Auch im Nachbarland Spanien hofften die Behörden nach starken Winden und hohen Temperaturen am Montag auf bessere Wetterbedingungen in den kommenden Tagen, um die Brände einzudämmen. Die Leiterin der Zivilschutzbehörde, Virginia Barcones, sagte bei einer Pressekonferenz, dass es bei der Brandbekämpfung insbesondere aufgrund des Wiederaufflammens von Feuern langsam vorangehe. Zugleich betonte sie: „Die Entwicklung ist bei den meisten Feuern positiv“.
In Spanien wurden nach Angaben des Europäischen Waldbrandinformationssystems (Effis) in den vergangenen Wochen mehr als 350.000 Hektar Land zerstört. Die Regionen Galicien, Kastilien und León sowie Extremadura waren am stärksten von den Bränden betroffen.
Einsatzkräfte aus Deutschland, Finnland, Frankreich und Rumänien unterstützten die Löscharbeiten zuletzt und werden das Land laut dem Zivilschutz in den kommenden Tagen nach und nach verlassen.
Auch in Portugal wurden in diesem Jahr nach Angaben des Europäischen Waldbrandinformationssystems (Effis) bereits rund 278.000 Hektar Land zerstört. Portugal hält den unrühmlichen Rekord des EU-Landes mit dem größten bislang in einem Jahr von Waldbränden zerstörten Gebiet: Mehr als 563.000 Hektar Land fielen 2017 den Flammen zum Opfer.
Die Iberische Halbinsel ist stark vom menschengemachten Klimawandel betroffen, der laut Experten Hitzewellen und längere Dürren verursacht, die Vegetation austrocknet und so Waldbrände begünstigt.