Auf einem Werksgelände des Stahlhändlers Salzgitter Flachstahl wurde am Mittag ein Blindgänger entschärft. Dafür mussten Straßen und eine Bahnstrecke gesperrt werden.
Eine auf dem Gelände der Salzgitter Flachstahl GmbH gefundene Fliegerbombe ist am Mittag entschärft worden. Damit sind Evakuierungsmaßnahmen sowie Sperrungen aufgehoben, wie die Stadt Salzgitter mitteilte. Ab 11.00 Uhr waren die Eisenhüttenstraße sowie Teile der Hüttenstraße in Watenstedt abgesperrt. Auch der Bahnverkehr zwischen Braunschweig und Salzgitter-Lebenstedt wurde für die Entschärfung zwischenzeitlich eingestellt.
Um 13.30 Uhr konnte den Angaben zufolge der Zünder entfernt und der Blindgänger entschärft werden. Die Aktion war laut dem Bereichsleiter Medienbetriebe der Salzgitter Flachstahl GmbH, Thorsten Hinrichs, monatelang geplant. Der Evakuierungsbereich rund um die Fundstelle hatte laut der Stadt Salzgitter einen Radius von 1.000 Metern.
Das Werk wurde laut dem Konzernsprecher des Mutterkonzerns Salzgitter AG, Olaf Reinecke, in relevanten Teilen geräumt. Davon betroffen waren Abschnitte des Werkgeländes, des Hochofenbetriebes sowie Nebenbetriebe. Die Mitarbeiter mussten ab 11.30 Uhr das Gelände zwischenzeitlich verlassen. Laut der Stadt durfte auch der Flugplatz Drütte in der Zeit nicht betreten werden. Häuser und Wohnungen wurden demnach aber nicht evakuiert.
Knapp 500 Pfund schwere Fliegerbombe
Bei dem Blindgänger handelte es sich um eine amerikanische 500 Pfund schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Luftbildauswertungen aus den Kriegsjahren, Spezialbohrungen und eine Analyse des Unterbodens erhärteten der Stadt zufolge den Verdacht auf den Bombenfund.
Bis zu einer Tiefe von einem Meter legte laut dem Unternehmenssprecher Reinecke ein Bagger die Fläche frei. Zwei Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KBD) entschärften dann die Fliegerbombe. „Alternativ hätte die Bombe kontrolliert auf dem Werksgelände gesprengt werden müssen“, sagt Reinecke. Für diesen Fall habe man Containerwände aufgestellt. Vor Ort waren neben Polizei und dem KBD unter anderem auch die Berufs- und Werksfeuerwehr.
Bombenfunde in Niedersachsen keine Seltenheit
Allein im Jahr 2024 hat der KBD in Niedersachsen bei 1.216 Einsätzen insgesamt knapp 221 Tonnen an Kampfmitteln aus beiden Weltkriegen geborgen. Davon stammten laut dem niedersächsischen Innenministerium knapp 23 Tonnen aus der niedersächsischen Nordsee.